Kurznachrichten

Goldene Verdienstmedaille des BVA für Prof. Bernd Bertram

Prof. Dr. Bernd Bertram erklärte bei der Delegiertenversammlung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA), die am 6. und 7. November online stattfand, seinen Rücktritt vom Amt des 2. Vorsitzenden. Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Augenärztinnen und Augenärzte in Deutschland ehrte ihn die Delegiertenversammlung mit der Ernennung zum Ehrenvorsitzenden und der Verleihung der goldenen Verdienstmedaille. Zum neuen 2. Vorsitzenden des BVA wählten die Delegierten Dr. Bernhard Bambas, bisher weiteres Mitglied des Vorstands. Neu in den Vorstand wurde Daniel Pleger gewählt.

Ausschreibung des RWA-Wissenschaftspreis 2022

Der Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte (RWA) hat den Wissenschaftspreis 2022 ausgeschrieben, der bei der nächsten RWA-Versammlung im Januar in Bielefeld verliehen werden soll. Mit dem Wissenschaftspreis soll der wissenschaftliche Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen gefördert werden und ein oder mehrere wissenschaftliche Projekte unterstützt werden, „deren erfolgreicher Abschluss einen wesentlichen Fortschritt in der klinischen Augenheilkunde begründen wird“.

Studie zur Vermeidung von Kurzsichtigkeit bei Kindern startet

In einer bundesweiten Studie unter Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) soll bei Kindern im Alter zwischen acht und zwölf Jahren überprüft werden, ob und welche Atropin-Dosierung optimal ist, um Kurzsichtigkeit zu vermeiden oder ihre Entwicklung zu bremsen. Studieninteressierte werden gesucht. Fast jedes zweite Kind in Europa wird bis ins junge Erwachsenenalter kurzsichtig. Diese Kurzsichtigkeit entsteht durch übermäßiges Wachstum des Augapfels. Dass dieses Wachstum durch Atropintropfen aus der Tollkirsche gebremst werden kann, ist seit mehr als 100 Jahren bekannt. Doch aufgrund von Nebenwirkungen wie Blendung oder Nahsichtunschärfe war eine Therapie lange unmöglich. Erste Studien aus Asien und Vorstudien am Universitätsklinikum Freiburg zeigten, dass hochverdünntes Atropin gute Effekte ohne diese unangenehmen Nebenwirkungen zeigt.

DOG vergibt Ehrenmitgliedschaften an die Professoren Hoffmann und Wiederholt

Auch in diesem Jahr hat die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) wieder zwei ihrer Mitglieder für herausragende Verdienste um die Augenheilkunde gewürdigt und zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die besondere Auszeichnung wurde im Rahmen des Online-Kongresses „DOG 2021“ an die Berliner Professoren Friedrich Hoffmann und Michael Wiederholt verliehen, in Anerkennung wegweisender Arbeiten in ihren jeweiligen Spezialgebieten. Während Wiederholt zu den physiologischen Vorgängen im Auge, wie etwa der Kammerwasserregulation forschte, widmete Hoffmann sich vor allem der Transplantation der Hornhaut.

Welttag des Sehens: Wasser rettet Augenlicht

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) weisen zum Welttag des Sehens am 14. Oktober darauf hin, wie fatal mangelnde Hygiene für die Augengesundheit ist. Die Augeninfektion Trachom hat ihre Ursache in mangelnder Hygiene und führt unbehandelt zu Blindheit. Während der Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober machen die CBM und das DKVB auf diese Missstände aufmerksam.

Stiftung Auge: Sport verringert Risiko für Entstehung von Augenerkrankungen

Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt haben diesen Sommer bei den paralympischen Sommerspielen in Tokio sportliche Höchstleistungen gezeigt. Auch im Bereich des Freizeit- und Breitensports bieten sich Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung vielfältigen Möglichkeiten, sich körperlich fit zu halten. Denn Sport verringert nicht nur das Risiko für die Entstehung von Augenerkrankungen, sondern kann auch deren Verlauf positiv beeinflussen. Darauf weist die Stiftung Auge hin und gibt zugleich Tipps, auf welche Punkte blinde und sehbehinderte Menschen bei der Suche nach der richtigen Sportart achten sollten.

DOG 2021 online: „Schubkraft zur Digitalisierung wurde freigesetzt“

Zum zweiten Mal in Folge hat die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) ihren Kongress virtuell abgehalten. Die „DOG 2021 online“ fand vom 30. September bis 3. Oktober statt und war nach Angaben der Veranstalter ein großer Erfolg: 2538 Personen schalteten sich von ihren heimischen Rechnern dazu, darunter 2259 Fachteilnehmende. „Wir Augenärzte und Augenärztinnen sind allesamt ein Stück ‚digitaler‘ geworden und können diese Erfahrung auch in Zukunft für unser Fach nutzen“, bilanziert DOG-Präsident Professor Dr. med. Hagen Thieme. Das umfangreiche Programm bot neben Keynote Lectures, Festvorträgen, Symposien und Vortragssitzungen auch einige Extras zur Auflockerung sowie eine digitale Lounge zum informellen Austausch. Alle Sitzungen werden auf der Online-Plattform noch bis zum 5. Dezember 2021 zur Verfügung stehen.

AMD: Lesefähigkeit wichtiges Indiz für Funktionsverlust

Die Lesefähigkeit weist bei geographischer Atrophie, einer Spätform der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), einen engen Zusammenhang mit der veränderten Netzhautstruktur auf. Das haben Forschende der Augenklinik des Uniklinikums Bonn mit dem National Eye Institute und der University of Utah nachgewiesen. Die Lesegeschwindigkeit macht alltagsrelevante Funktionseinschränkung messbar, die der häufigste Funktionstest in der Augenheilkunde – die best-korrigierte Sehschärfe – nicht widerspiegeln kann. Anhand von Netzhaut-Bildgebung lässt sich der Verlust der Lesefähigkeit einschätzen, selbst wenn die zentrale Sehschärfe noch gut ist. Die Studie ist nun in „JAMA Ophthalmology“ erschienen.