Brillenabdruck in einer alten Handschrift

Serie zur Sammlung Roth
Sehhilfen mit optisch brechenden Gläsern zum Ausgleich einer altersbedingten Weitsichtigkeit sind seit Ende des 13. Jahrhunderts bekannt. Ihre ältesten Abbildungen in der Umgebung von Venedig lassen vermuten, dass dort auf der Insel Murano erstmals die Herstellung eines farblosen Glases gelungen ist und wohl durch Zufall seine optischen Eigenschaften an ein paar Tropfen des erkalteten Materials entdeckt wurden. Hieraus ent­wickelte sich der Lesestein. Nach Einfassen eines Gläserpaars in einem Gestell aus Holz, Metall oder Elfenbein wurde da­raus die Parilla oder Brille, wie sie letztlich in ihrer Grundform bis heute noch in Gebrauch ist. Der hier gezeigte Abdruck dürfte von einer Lederbrille aus der Zeit zwischen der Mitte des 15. und 16. Jahrhunderts stammen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL März 2016.

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