Autor: Ulrike Lüdkte

Abstoßung der transplantierten Hornhaut vermeiden

Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin forschen im Rahmen des EU-Projektes Visicort zur Abstoßungsreaktion des Immunsystems nach einer Hornhauttransplantation. Ziel des EU-geförderten Projekts Visicort ist es, geeignete Biomarker zu identifizieren, um die Reaktion des Immunsystems nach einer Transplantation besser einschätzen und somit frühzeitiger reagieren zu können.

LSCD: Autologe Stammzelltherapie für EU-Zulassung empfohlen

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat zum ersten Mal ein auf körpereigenen Stammzellen basierendes medizinisches Verfahren zur Zulassung empfohlen. Das zur Behandlung der Limbusstammzellinsuffizienz (LSCD) entwickelte „Holoclar“ hat damit einen wichtigen Schritt hin zur möglichen Anwendung innerhalb der Europäischen Gemeinschaft erreicht. Die Aufbewahrung von eigenen Stammzellen beispielsweise aus der Nabelschnur werde daher immer wichtiger, teilt die Vita 34 AG mit, ein Unternehmen für die Einlagerung von Stammzellen aus Nabelschnurblut und -gewebe sowie der Herstellung von Stammzelltransplantaten aus dem Nabelschnurblut.

Augenärztliche Strukturpauschale ab April auch bei IVM

Konservativ tätige Augenärzte, die nur die intravitreale Medikamenteneingabe als operative Leistung durchführen, können ab April 2015 auch die augenärztliche Strukturpauschale abrechnen. Bisher ist das laut EBM ausgeschlossen.
Die intravitreale Medikamenteneingabe (IVM) wurde zum 1. Oktober 2014 in den EBM aufgenommen. Dabei wurde festgelegt, dass konservativ tätige Augenärzte, die IVM-Leistungen durchführen, nicht die augenärztliche Strukturpauschale nach der Gebührenordnungsposition (GOP) 06225 (11,24 Euro, 111 Punkte) abrechnen dürfen.

DFG-Förderung für neue Forschergruppe an Kölner Univ.-Augenklinik

Gutes Sehen ist nur möglich, wenn die optische Achse des Auges transparent ist. Entzündungsreaktionen im Auge führen dagegen zum Beispiel durch pathologische Blut- und Lymphgefäßeinsprossung zum Transparenzverlust und zur Erblindung. Um solche fehlgesteuerten Prozesse und die daraus resultierenden Krankheiten zu erforschen, hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nun eine neue Forschergruppe am Zentrum für Augenheilkunde der Uniklinik Köln bewilligt.

Augentropfen mit Atropin mindern frühe Sehschwäche

Geringe Mengen des medizinisch vielfach eingesetzten Nervengifts Atropin können kurzsichtigen Kindern gegen ihre Sehschwäche helfen, berichten Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „American Journal of Ophthalmology“. Experten der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) sehen in diesen Ergebnissen einen ergänzenden Weg, das Fortschreiten von Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen zukünftig einzudämmen.

Studie zu Aktivitätsmustern der Retina

Wissenschaftler des Werner Reichardt Centrums für Integrative Neurowissenschaften (CIN) an der Universität Tübingen und des Tübinger Bernstein Centers for Computational Neuroscience haben nachgewiesen, dass die Aktivitätsmuster der Netzhaut, ihre „Sprache“, grundlegend von der Helligkeit der wahrgenommenen Umgebung abhängt. Ändern sich die Lichtverhältnisse, so „spricht die Netzhaut eine andere Sprache“, heißt es in der Mitteilung der Universität Tübingen über die Studie, die zeigt, wie differenziert Sehinformationen ans Gehirn geleitet werden. Die Arbeit wurde in der Fachzeitschrift „Nature Neuroscience“ veröffentlicht.

Forschung: Augentropfen auf Nanotechnologiebasis

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert im Rahmen des EXIST-Forschungstransfers das Projekt „nano-I-drops“ an der Augenklinik am Universitätsklinikum Tübingen mit rund 750.000 Euro. Das Team um Projektleiter Dr. Sven Schnichels hat eine drug-delivery-Plattform auf Nanotechnologiebasis für Augentropfen entwickelt, die nun für Therapien gegen das Glaukom weiterentwickelt werden soll.

Deutsches Keratoplastikregister belegt steigenden Bedarf

Mehr als 5.000 Menschen haben im vergangenen Jahr dank einer Hornhauttransplantation ihr Sehvermögen deutlich verbessern können. Im Vergleich zu anderen Augenoperationen ist das eine geringe Zahl – beispielsweise wird Katarakt in Deutschland schätzungsweise 700.000 bis 800.000 Mal operiert. Doch jede Hornhauttransplantation ist mit einem Einzelschicksal verbunden; für jeden Patienten bedeutet die Hornhautspende deutlich mehr Lebensqualität. darauf weisen der Berufsverband der Augenärzte (BVA) und die Sektion Kornea der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft hin.

Internationale Umfrage “DR-Barometer” startet

Jährlich erblinden 2.000 Menschen in Deutschland an den Folgen eines Diabetes. Konsequente Früherkennung und rasche Behandlung von diabetischen Folgeerkrankungen im Auge würden vielen Diabetikern einen Sehverlust ersparen oder diesen zumindest verzögern. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und die Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M) unterstützen deshalb gemeinsam eine internationale Umfrage.