Autor: Ulrike Lüdkte

Bei Verdacht auf Legasthenie erst zum Augenarzt

Nicht jede Leseschwäche bei Schulkindern ist zwangsläufig eine Lese- und Rechtschreibstörung (LRS), auch Legasthenie genannt. Oft liegt es an den Augen und eine Brille kann die Fehlsichtigkeit ausgleichen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) rät deshalb bei Verdacht auf eine LRS zu einer augenärztlichen Untersuchung. Auch bei einer bestehenden Legasthenie kann eine Sehstörung die Symptome zusätzlich verstärken. Empfehlungen für die Diagnostik und Behandlung einer LRS gibt eine Leitlinie, an der die DOG mitgewirkt hat.

RWA: Wissenschaftspreis und Dr. Georg-Preis ausgeschrieben

Bei der nächsten Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte (RWA) im Januar 2016 in Bonn wird erneut der Dr. Georg-Preis im Wert von 10.000 Euro für Verdienste auf dem Gebiet der Operationen im Bereich der Augenheilkunde an einen Augenarzt beziehungsweise Arzt im Praktikum und der Weiterbildung vergeben. Bewerbungen können bis zum 14. Dezember 2015 beim Schriftführer des Vereins, Dr. Kristian Gerstmeyer, Augen-Praxisklinik Minden (E-Mail: .(Javascript muss aktiviert sein, um diese Mail-Adresse zu sehen)) eingereicht werden.

7. November: Patiententag Pathologische Myopie

Zum 3. bundesweiten Patiententag „Pathologische Myopie – krankhafte Kurzsichtigkeit“ lädt die Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig am 7. November gemeinsam mit PRO RETINA Deutschland e. V. nach Leipzig ein. Ziel ist es, betroffene Patienten und Angehörige über die seltene Augenerkrankung zu informieren, Informationen zu Diagnostik und Therapiemöglichkeiten zu geben, Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten vorzustellen sowie sich gegenseitig auszutauschen

Gutenberg-Gesundheitsstudie: Sehverlust durch Diabetes

Allein in der Altersgruppe von 35 bis 74 Jahren sind mehr als 140.000 Menschen in Deutschland von Sehverlust durch die Blutzuckererkrankung Diabetes mellitus bedroht. Diese Hochrechnung beruht auf einer Studie der Universitätsmedizin Mainz, die erstmalig fundierte Zahlen für Deutschland liefert. Im Rahmen der Gutenberg-Gesundheitsstudie haben die Wissenschaftler mehr als 15.000 Menschen aus der Region untersucht. Dabei stellten sie fest, dass etwa 20 Prozent der Menschen mit Diabetes an einer Schädigung der Netzhaut leiden. Darauf macht die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz aufmerksam.

BVA-Vorstandswahl: Prof. Bertram als erster Vorsitzender bestätigt

Die Delegiertenversammlung des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) hat am Wochenende den 1. Vorsitzenden Prof. Dr. Bernd Bertram sowie den 2. Vorsitzenden Dr. Peter Heinz in ihren Ämtern bestätigt. Prof. Bertram, niedergelassener Augenarzt in Aachen, leitet den BVA bereits seit 2007; zuvor war er ebenfalls schon acht Jahre lang 2. Vorsitzender des Verbandes, der mehr als 8000 Mitglieder hat.

Zentrale KV-Notdienstpraxis in der Univ.-Augenklinik Bonn

Am 1. Oktober 2015 hat die erste zentrale augenärztliche Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ihren Betrieb in der Universitäts-Augenklinik Bonn aufgenommen. Dies ist ein erster Umsetzungsschritt in der Neustrukturierung des Notdienstes, teilt die Universitätsklinik Bonn mit.
Mit der neuen 120 Quadratmeter großen Notdienstpraxis stehen Anmeldung, ein großzügiger Wartebereich sowie zwei Behandlungsräume für die augenärztliche Akutversorgung zur Verfügung. Der Eröffnung der augenärztlichen Notdienstpraxis gingen organisatorische Veränderungen voran: So bilden nun die Stadt Bonn, der Rhein-Sieg-Kreis und der Kreis Euskirchen einen gemeinsamen Notfallbezirk. Die bislang auf lokaler Ebene organisierten Augennotdienste mit wechselnden Anlaufstellen und unterschiedlichen Dienstzeiten entfallen. Zu den Vorteilen der neuen Einrichtung zählen die geregelten Öffnungszeiten, die gute Erreichbarkeit der Augenklinik sowie die durch die Kooperation mit der Augenklinik gesicherte Notfallverordnung in den Nachtstunden.

14. Woche des Sehens: 8.–15. Oktober

„Auf Augenhöhe“ heißt das Thema der diesjährigen Woche des Sehens. Dabei werden unterschiedlichste Aspekte beleuchtet – vom partnerschaftlichen Verhältnis zwischen Augenarzt und Patient über die Hilfe zur Selbsthilfe in den ärmsten Ländern der Welt bis hin zum respektvollen Umgang mit behinderten Menschen im täglichen Leben. Seit 2002 nehmen Augenärzte, Selbsthilfe- und Entwicklungshilfeorganisationen die jährliche Aktionswoche zum Anlass, um auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland sowie in Entwicklungsländern aufmerksam zu machen. Die Fernsehjournalistin Gundula Gause unterstützt die Kampagne als Schirmherrin.

Innovationspreis für Netzhaut-OP mit LED-Lichtquellen

Mit einem neuen Ansatz zur Augeninnenbeleuchtung mit Leuchtdioden-Technologie (LED) hat ein Forscherteam der Hochschule Ulm, der Alamedics GmbH aus Dornstadt und des Universitätsklinikums Frankfurt den „Euretina Wissenschaft & Medizin Innovation Award 2015“ gewonnen. Der Preis der “European Society of Retina Specialists“ (Euretina) zeichnet Innovationen und besondere Forschungsleistungen im Bereich der Netzhaut-Medizin aus und ist mit 20.000 Euro dotiert.

UKM implantiert Netzhautchip

Lichtmuster und Silhouetten, die Hoffnung geben: Eine erblindete Patientin hat durch ein am UKM (Universitätsklinikum Münster) eingesetztes Netzhautimplantat wieder eine orientierende Sehfähigkeit zurückerlangt. Die 69-Jährige leidet an Retinitis pigmentosa (RP) und ist eine von 25 Patienten, bei der dieses neue Therapieverfahren in Deutschland eingesetzt worden ist. Seit 15 Jahren konnte sie nur noch hell und dunkel wahrnehmen und keine Formen mehr erkennen. „Durch die Wahrnehmung von Kontrasten und Strukturen können Patienten, die einen vollständigen Sehverlust erlitten haben, ihren Alltag wieder mobiler gestalten. Das Implantat hilft blinden Patienten bei der Orientierung und gibt ihnen beispielsweise auch einen Tag-Nacht-Rhythmus zurück“, erklärt Prof. Dr. Nicole Eter, Direktorin der Klinik für Augenheilkunde am UKM, die den mehrstündigen Eingriff vorgenommen hat. „Es ist für uns Mediziner eine spannende Zeit, da wir erstmals Blinden wieder zu einer Wahrnehmung verhelfen können.“