Autor: Ulrike Lüdkte

Signifikante Sehverbesserungen bei erblindeten Menschen

In einem Übersichtsartikel, der in der Fachzeitschrift „Science Translational Medicine“ publiziert wurde, berichtet ein internationales Forschungsteam unter der Leitung Prof. Hendrik Scholl, dem neuen Chefarzt der Augenklinik des Universitätsspitals Basel, über den gegenwärtigen Forschungsstand in der Therapie von erblichen Netzhautdegenerationen und weist auf einen Durchbruch in der Therapie hin: Bei erblindeten Patienten konnten signifikante Sehverbesserungen erzielt werden konnten: Denn dank der genauen Kenntnis der molekularen Mechanismen lässt sich das Sehpigment pharmakologisch wiederherstellen. Das Medikament (Zuretinol Acetate) wurde in einer ersten Phase bereits erfolgreich getestet. Nun wird die Wirkung in einer weltweiten Phase-3-Studie unter der Leitung von Prof. Scholl weiter erforscht.

Knappschafts-Gewebebank Saar darf Augenhornhäute bundesweit abgeben

Die Knappschafts-Gewebebank Saar der Augenklinik Sulzbach (Saarland) verfügt seit November über die Genehmigung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zur Vermittlung vorpräparierter Hornhauttransplantate für die DMEK (descemet membrane endothelial keratoplasty). Somit sind die Knappschafts-Gewebebank Saar und die DGFG-Gewebebank Hannover die derzeit einzigen Einrichtungen in Deutschland, die in der Gewebebank vorbereitete Hornhautlamellen für die DMEK anbieten und bundesweit an Patienten abgeben dürfen.

Welt-Braille-Tag: Sechs Punkte eröffnen neue Perspektiven

Lesen, lernen und sich mit anderen austauschen können – das war das Ziel des blinden Louis Braille, als er 1825 mit gerade mal 16 Jahren eine tastbare Punkteschrift entwickelte. Seither ermöglicht die nach ihm benannte Brailleschrift blinden und sehbehinderten Menschen Zugang zu Informationen und damit bessere Chancen für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) fordert deshalb zum Welt-Braille-Tag (4. Januar), mehr Texte auch in Brailleschrift zugänglich zu machen. Wie die sechs in Papier gedruckten Punkte Menschen neue Perspektiven eröffnen können, zeigt ein Beispiel aus Indien.

Erste Langzeitergebnisse zum SMILE-Verfahren

Zur Korrektur der Kurzsichtigkeit mittels SMILE wurden erste Langzeitergebnisse veröffentlicht. Das SMILE-Verfahren (Small Incision Lenticule Extraction) wurde erstmals im Jahr 2008 eingesetzt und gilt heute als eine dem Lasik-Verfahren gleichwertige, aber weniger invasive Methode zur Korrektur der Kurzsichtigkeit. Bei dem minimal-invasiven Augenlaserverfahren wird mit dem Femtosekundenlaser ein kleines, linsenförmiges Scheibchen vom Hornhautgewebe freipräpariert und durch einen winzigen, ebenfalls vom Laser vorgenommene Schnitt am Hornhautrand entfernt. Im Gegensatz zur weiterverbreiteten LASIK-Methode bleiben die oberen Schichten der Hornhaut und die Hornhautnerven unberührt. Bisher wurden Ergebnisse vieler Studien veröffentlicht, die sich einzelnen Aspekten des Verfahrens, wie beispielsweise der Stabilität der Hornhaut oder dem Auftreten von „trockenen Augen“ widmeten.

DOG untersucht Augenverletzungen durch Raketen und Böller

Der Internationale Verband der Ophthalmologen (ICO) hat zu einem weltweiten Verkaufsverbot von Silvesterraketen und -böllern an Laien aufgerufen. Mit einer Umfrage an deutsche Universitätskliniken will die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) das Ausmaß von Augenverletzungen durch Feuerwerkskörper in Deutschland erfassen. Zudem fordert die Fachgesellschaft mehr Aufklärung und bessere Schutzmaßnahmen, um Augenschäden durch Feuerwerkskörper zu verhindern.

Gemeinnütziger Verein „Glück im Blick“ vergibt Promotionsstipendien

In einer demografisch älter werdenden Bevölkerung steigt die Zahl von Menschen mit teilweise schweren Augenkrankheiten. Forschungsinstitutionen, wie die Augenklinik am Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum, unterstützen angehende Ärzte, die sich oft schon während ihres Studiums in der augenheilkundlichen Grundlagenforschung engagieren. So vergab der gemeinnützige Verein „Glück im Blick“, dessen Erster Vorsitzender der Direktor der Augenklinik, Prof. Burkhard Dick, ist, jetzt drei Promotionsstipendien.

Legacy-Plakette für die Lions Hornhautbank Heidelberg

Im März 2015 wurde die Hornhautbank der Universitäts-Augenklinik Heidelberg in das internationale Netzwerk der Lions-Hornhautbanken aufgenommen, seither wird sie vom „Lions Distrikt 111 Süd-Nord“ intensiv gefördert. Im Rahmen der Governor-Ratssitzung und den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen von Lions Clubs International wurde dieses Leuchtturmprojekt als Legacy-Projekt in Heidelberg ausgezeichnet.

BVA: Mit VR-Brillen wird das Sehen anstrengender

Die virtuelle Realität (VR) tritt immer häufiger in Konkurrenz zur realen Welt. Zu Spielekonsolen gehören heute schon häufig VR-Brillen, die dem Träger vorgaukeln, sich in einer anderen, eben der virtuellen Realität zu bewegen. Der Einsatz von VR-Brillen ist zudem nicht nur in einer Spieleumgebung denkbar, sondern auch in der Außenwelt, auf der Straße. Welche Auswirkungen es haben kann, wenn man solche Brillen über längere Zeit hinweg trägt, darüber gibt es bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse. Prof. Dr. Dieter Friedburg vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) erläutert, was aus augenärztlicher Sicht im Zusammenhang mit VR-Brillen zu beachten ist