Autor: Ulrike Lüdkte

Depression in der Pupille sehen

Wissenschaftler des Max Planck Instituts für Psychiatrie (MPI) konnten erstmals die Verbindung zwischen einer Pupillenerweiterung als Reaktion auf eine zu erwartende Belohnung und dem Schweregrad der Depression der jeweiligen Testperson nachweisen. Je schwerer die Symptome waren, desto weniger weit öffneten sich die Pupillen. Daraus abgeleitet könne auch die Therapie mit Medikamenten individueller angepasst werden, so das MPI.

EU-Projekt: Sehfunktionen des Gehirns wiederherstellen

Eine Miniaturkamera, die visuelle Informationen sammelt, in geeignete Signalmuster übersetzt und diese dann an Implantate im Gehirn überträgt, so dass trotz Blindheit wieder Seheindrücke entstehen – das ist die Vision des Projekts „I See“. Das Projekt des Forschungsteams aus Deutschland, der Schweiz und Kanada wird von der Europäischen Kommission mit rund 900.000 Euro gefördert.

Maßgeschneiderte menschliche Stammzellen

Forscher des Zentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der TU Dresden, der Harvard University (USA) und der Universität Bonn haben einen Weg gefunden, wie sich aus induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) systematisch hunderte verschiedene Zellen schnell und einfach mit Hilfe von Transkriptionsfaktoren gewinnen lassen. Diese Quelle können Wissenschaftler über die Non-Profit-Organisation Addgene nutzen. Die Ergebnisse sind in „Nature Biotechnology“ veröffentlicht.

Augenärzte begrüßen das Verkaufsverbot von Böller, Raketen & Co.

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und die Stiftung Auge begrüßen das Verkaufsverbot von Feuerwerk zu Silvester. „Es hilft, 500 Verletzungen an den Augen zu vermeiden, die sich alljährlich durch Feuerwerk über den Jahreswechsel ereignen“, betont DOG-Präsident Prof. Hagen Thieme. Wie Daten der DOG aus den vergangenen Jahren zeigen, sind etwa 60 Prozent der Verletzten unbeteiligte Zuschauer und Passanten, die teilweise erhebliche Verletzungen erleiden. Zuletzt erreichte beim Jahreswechsel 2019/2020 der Anteil der Augenverletzungen bei den unter 18-Jährigen mit 40 Prozent einen neuen Höchstwert.

Deutsch-dänisches Medizinprojekt: Früherkennung mittels AMD-App

Jeder vierte Deutsche über 60 Jahre leidet unter der altersbedingten Makula-Degeneration AMD. Die Volkskrankheit betrifft statistisch gesehen eine halbe Millionen Menschen. AMD gilt als nicht heilbar, aber ihr Verlauf kann wesentlich beeinflusst werden, wenn die Patienten rechtzeitig reagieren. Ein weltweit einzigartiges, deutsch-dänisches Medizinprojekt mit Ärzten aus Lübeck, Roskilde und Køge setzt auf die AMD-Früherkennung über eine App. Die ersten Tests verliefen vielversprechend, teilt die Universität Lübeck mit.

Zusammenspiel von Glaukom, Immunsystem und Protein Tenascin-C

Welche Rolle die Immunantwort für das Entstehen eines Glaukoms spielt, haben Forscherinnen und Forscher der Ruhr-Universität Bochum (RUB) an Mäusen untersucht. Sie zeigten, dass Entzündungsprozesse an der Entstehung der Krankheit beteiligt sind und dass dem extrazellulären Matrixmolekül Tenascin-C als Modulator der Immunantwort eine Schlüsselrolle zukommt.

Aktualisierte Leitlinie zur Frühgeborenenretinopathie

Alle Kinder, die vor der 31. Schwangerschaftswoche zur Welt kommen, sollen auf Frühgeborenenretinopathie (ROP) untersucht werden. Das ist ein zentrales Ergebnis der aktualisierten Leitlinie zur „Augenärztlichen Screening-Untersuchung bei Frühgeborenen“, die damit die bisherige Altersgrenze um eine Woche absenkt, teilt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) mit.

Diabetische Retinopathie: mehr leitliniengerechte Augenarzt-Kontrollen erforderlich

Eine diabetische Retinopathie entwickelt sich lange Zeit unbemerkt. Zu Sehstörungen kommt es erst, wenn die Netzhaut des Auges bereits behandlungsbedürftige Schäden aufweist. Regelmäßige Augenarzttermine gehören zu einer leitliniengerechten Diabetestherapie dazu, werden jedoch zu selten umgesetzt, kritisiert die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) anlässlich der bevorstehenden Jahrestagung und weist darauf hin, dass auch nach zwei Jahren Diabetesdauer noch immer erst die Hälfte der Patienten einem Augenarzt vorgestellt worden sei.