Autor: Ulrike Lüdkte

Mechanismus der Genablesung in Sehzellen entschlüsselt

Ein internationales Forscherteam, bestehend aus deutschen und US-amerikanischen Wissenschaftlern, konnte unter Federführung des Instituts für Humangenetik der Universität Regensburg aufzeigen, dass praktisch alle für Stäbchen- und Zapfenzellen relevanten Gene durch das Zellkernprotein CRX („Cone Rod Homeobox“) gesteuert werden. So gewährleistet CRX unter anderem auch das kontrollierte „Ablesen“ beziehungsweise die Produktion essentieller Proteine wie der Sehfarbstoffe.

Bundesgerichtshof stoppt Vertriebskonzept für den Verkauf von Brillen über Augenarztpraxen

Der Bundesgerichtshof hat in einem aktuellen Urteil (24. Juni 2010, Az. I ZR 182/08) die Revision eines von der Wettbewerbszentrale angegriffenen Brillenvertriebsunternehmens gegen das Urteil des 2. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 30. Oktober 2008 zurückgewiesen, teilt die Wettbewerbszentrale mit.

DOG: Augen im Sommer besonders gut schützen

Vor allem jetzt in den Sommermonaten reizen Sonne, Wind und Sand die Bindehaut des Auges. Bei einigen Menschen verursacht dies eine lachsfarbene Wucherung auf dem Weiß des Auges am Übergang zur Hornhaut. Dieses so genannte Pterygium ist zwar gutartig. Es kann aber das Sehen erheblich behindern, wenn es auf die Hornhaut übergreift. Häufig hilft dann nur noch eine Operation. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) rät deshalb dazu, die Augen im Freien durch eine geeignete Sonnenbrille zu schützen.

EUPIA-Publikationspreis für Studie zur Uveitis im Kindesalter

Prognose und Therapie einer Entzündung der Regenbogen- bzw. Aderhaut (Uveitis) haben sich im Vergleich zu früheren Studien verbessert. Trotzdem sind Kinder von erheblichen Komplikationen betroffen, die die Sehkraft beeinträchtigen können. Das sind Ergebnisse der weltweit bisher größten Studie, für die Daten von insgesamt 527 erkrankten Kindern retrospektiv über zehn Jahre analysiert wurden. Die „European Uveitis Patient Interest Association“ (EUPIA) verlieh Dr. Friederike Mackensen, Oberärztin und Studienkoordinatorin am Uveitiszentrum der Universitäts-Augenklinik Heidelberg, anlässlich des Weltkongresses im Juni 2010 in Berlin den EUPIA-Publikationspreis für ihre grundlegende, klinische Arbeit.

WOC 2010 mit insgesamt 13.000 Teilnehmern sehr erfolgreich beendet

Zum World Congress of Ophthalmology (WOC) 2010, der vom 3. bis 9. Juni in Berlin tagte, reisten insgesamt 13.000 Teilnehmer aus 146 Ländern an. Damit wurde die erwartete Besucherzahl deutlich übertroffen, wie WOC-Kongresspräsident Prof. Dr. Gerhard K. Lang (Ulm) in einer abschließenden sehr positiven Bilanz feststellte. „Wir haben uns als die Gastgeber gezeigt, die wir sein wollten“, so Lang, der sich dafür ausdrücklich bei allen deutschen Ophthalmologen bedankte, die der Einladung, den englischsprachigen Weltkongress zu besuchen, gefolgt waren.

Unter dem Dach des WOC 2010 fanden auch neben dem 32. International Congress of Ophthalmology (ICO) auch der 108. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und die deutschsprachige Fortbildungsveranstaltung Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) statt.

Ausführlicher Bericht in der nächsten Ausgabe DER AUGENSPIEGEL 7/8-2010.

Auftakt zum WOC 2010 in Berlin

Mit dem World Ophthalmology Congress (WOC 2010) richtet Deutschland 2010 den größten internationalen Fachkongress zum Thema Augenheilkunde aus. Neben dem 32. International Congress of Ophthalmology (ICO) finden auch der 108. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und die Augenärztliche Akademie Deutschland (AAD) unter dem Dach des WOC 2010 statt. Die AAD-Kurse werden vom 3. bis zum 6. Juni 2010 in deutscher Sprache abgehalten. Vom 5. bis zum 9. Juni schließt sich das internationale Programm in englischer Sprache an. Die Veranstalter verzeichneten im Vorfeld rund 10.000 Anmeldungen. Erwartet werden Teilnehmer aus etwa 120 Ländern.

Internationale Experten stellen im Rahmen des WOC 2010 neueste Erkenntnisse aus allen Teilbereichen der Augenheilkunde vor: von der Basisversorgung bis zur Nanotechnologie. Neue Therapieansätze bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD), Glaukom oder diabetischer Retinopathie stehen ebenso auf der Agenda wie Strategien zur Blindheitsverhütung in Entwicklungsländern. Teilnehmer können sich zudem über neue Verfahren der Hornhauttransplantation und gentherapeutische Ansätze in der Ophthalmologie informieren.

Mit Hornhautspenden Augenlicht schenken

Organspenden retten Leben und verbessern die Lebensqualität der Patienten erheblich. Ein gutes Beispiel dafür ist die Hornhautspende. Kein Gewebe wird häufiger und erfolgreicher verpflanzt. Doch es fehlt an Spendern, so dass die Warteliste sehr lang ist. Der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands wirbt daher im Vorfeld des Tags der Organspende am 5. Juni 2010 für die Bereitschaft zur Organ- und Gewebespende.

Amblyopie: Reihenuntersuchung bis zum dritten Lebensjahr gefordert

Zwischen fünf und zehn Prozent aller Kinder leiden an einer Sehschwäche. Meist handelt es sich dabei um eine Amblyopie, die auch als Schwachsichtigkeit bezeichnet wird. Ein oder beide Augen und vor allem die Sehzentren im Gehirn haben das scharfe Sehen in den ersten Lebensjahren nicht gelernt. Bei manchen Kindern wird die Sehschwäche erst in der Schule entdeckt. Dann ist es für eine wirksame Behandlung jedoch oft zu spät. Wie ein augenärztliches Screening die Früherkennung verbessern kann, diskutieren Experten auf dem World Ophthalmology Congress (WOC 2010) im Juni in Berlin.