Autor: Ulrike Lüdkte

DNA-transponierbare Elemente als Ursache für AMD identifiziert

Forschende des Paul-Ehrlich-Instituts haben in einem internationalen Forschungsverbund einen grundlegenden Mechanismus aufgeklärt, der über die Aktivierung im Genom vorhandener mobiler genetischer Elemente (Retrotransposons) dazu führen kann, dass bei trockener AMD Zellen in der Netzhaut des Auges absterben. Eine ebenfalls durchgeführte Metanalyse von Behandlungsdaten mit Medikamenten, die diesen Mechanismus unterbinden, untermauert dies. Über die Ergebnisse berichtet PNAS in seiner Online-Ausgabe vom 1. Februar.

Individuelle LED-Leuchte als Hilfe für sehbehinderte Menschen

Eine LED-Leuchte, deren Farbspektrum an die Bedürfnisse von Menschen mit altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) oder Retinopathia pigmentosa (RP) angepasst ist, soll die Lebensqualität der Betroffenen steigern. Im Projekt “MakULA – Make Your Light Adapted” wollen das Fraunhofer-Anwendungszentrum Soest und der Fachbereich Elektrische Energietechnik der Fachhochschule Südwestfalen eine solche Lösung entwickeln.

PC-Arbeit: Auch den Augen Pausen gönnen

Bildschirmarbeit muss nicht zu trockenen Augen und Verspannungen führen. Darauf macht der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) aufmerksam: Die Arbeit am Computer mache bei vielen Menschen einen immer größeren Anteil ihres Berufslebens aus. Auch wenn die Corona-Pandemie einmal bewältigt sein werde, gewinnen Online-Meetings und Arbeiten im Home Office an Bedeutung. Dr. Ludger Wollring vom BVA gibt Hinweise, wie man die Augen dabei vor zu großer Belastung schützt.

Genetische Vielfalt retinaler Ganglienzellen

Retinale Ganglienzellen (RGCs) sind das Nadelöhr, durch das alle Eindrücke des Sehens auf ihrem Weg von der Netzhaut zum Gehirn fließen. Ein Team des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie, der University of California Berkeley und der Harvard University haben einen molekularen Katalog erstellt, der die unterschiedlichen Typen dieser Nervenzellen beschreibt. So können einzelne RGC-Typen systematisch untersucht und mit einer spezifischen Verbindung, Funktion und Verhaltensantwort verknüpft werden.

Bonner Projektförderung: Mit Stammzellen gegen Erblindung

Der Biotechnologe Prof. Dr. Volker Busskamp von der Universität Bonn hat einen „Proof of Concept Grant“ des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von 150.000 Euro erhalten. Die Förderlinie soll Wissenschaftler dabei unterstützen, ihre Forschungsergebnisse aus vorherigen ERC-Projekten in kommerzielle Anwendungen zu bringen. Volker Busskamp und sein Team arbeiten an der Augenklinik des Universitätsklinikums Bonn an einer Methode, um Degenerationen der Netzhaut und Erblindung zukünftig besser erforschen und behandeln zu können.

Gewebespende trotz Corona stabil

Im vergangenen Jahr stimmten 3.029 Mal Spender beziehungsweise Angehörige der Gewebespende wie Augenhornhaut, Herzklappen und Blutgefäßen und Amnion (Plazenta) zu. Trotz eines Spendeneinbruchs während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr konnte die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) das hohe Spendenniveau aus dem Vorjahr halten. Insgesamt vermittelte die DGFG 6.268 Gewebetransplantate an Patienten deutschlandweit, 3.962 Patienten konnten in 2020 mit einem Augenhornhauttransplantat zur Wiederherstellung oder dem Erhalt ihrer Sehkraft versorgt werden, meldet die DGFG.

10. NCL-Forschungspreis verliehen

Die Neuronalen Ceroid Lipofuszinosen (NCL) sind die häufigsten Formen neurodegenerativer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Die Erkrankung ist bisher nicht heilbar und nimmt einen tödlichen Verlauf. Zur Unterstützung der NCL-Forschung vergeben die Joachim Herz Stiftung und die NCL-Stiftung seit 2017 gemeinsam den mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis.

SARS-CoV 2 bei Myasthenia gravis-Patienten

Aktuell publizierte Registerdaten zeigen, dass Myasthenia gravis-Patientinnen und Patienten bei einer Infektion mit SARS-CoV 2 eine erhöhte Sterblichkeitsrate haben. Wie die Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN) mitteilt, könnten diese vorläufigen Ergebnisse aber einem Reporting-Bias geschuldet sein, keinesfalls sollten die Betroffenen aus Sorge vor schweren Verläufen eine effektive Immuntherapie abbrechen. Es gebe derzeit keine ausreichende Rationale, dass eine Immuntherapie per se zu einer höheren COVID-19-Sterblichkeit (oder auch Empfänglichkeit) führe.

Stiftung Auge: UV-Schutz im Winter

Nicht nur im Sommer, auch im Winter strapaziert UV-Strahlung die Augen. Gerade wenn nach Schneefall die Sonne scheint, intensiviert die Reflexion die UV-Strahlung und kann zu Schäden im Auge führen. Betroffene kämpfen mit Beschwerden wie Juckreiz, starkem Tränen oder einem Fremdkörpergefühl. Wird das Auge wiederholt geschädigt, erhöht dies das Risiko für schwerwiegende Folgeerkrankungen, die im schlimmsten Fall zur Erblindung führen können. Um dies zu vermeiden, raten Experten der Stiftung Auge, die Augen bei entsprechenden Witterungsbedingungen auch im Winter mit einer Sonnenbrille zu schützen. Außerdem geben die Experten Tipps, wie man auch in Innenräumen die Augen vor Schäden schützen kann.