Augentumortherapie in NRW
Die Modernisierung der Uni-Klinik Essen für Strahlentherapie ist abgeschlossen: Das NRW-weit erste Tomotherapiegerät, ein Therapiesimulator und zwei neue Hochleistungsbeschleuniger nehmen jetzt dort ihren Betrieb auf.
„Mit den neuen Strukturen können wir unsere Patienten auch künftig extrem effektiv und gleichzeitig schonend behandeln“, erläutert der Kaufmännische Direktor des Universitätsklinikums Essen Reinhold Keil bei der Einweihung.
Neue Chancen eröffneten sich zudem für die Patienten der Klinik durch die „intensitätsmodulierte“ und die „bildgeführte“ Strahlentherapie. Hierbei kann der Tumor genauer bestrahlt werden. Mit Hilfe bildgebender Komponenten können die Mediziner jetzt den Tumor unmittelbar vor und während der Strahlentherapie verfolgen und damit jeden Patienten noch präziser bestrahlen. Bei der Qualitätssicherung unterstützt die Essener Mediziner ein neuer digitaler Therapiesimulator. Dieser erfasst das von den Strahlenfeldern erfasste Körpervolumen dreidimensional, durchleuchtet und überprüft es.
Bei der Behandlung selbst wird der Tumor aus verschiedenen Richtungen ins Kreuzfeuer genommen, jedes Mal werden Form und Intensität der Strahlung optimal angepasst. Das neuartige Tomotherapiegerät der Strahlenklinik enthält einen Linearbeschleuniger, der während der Therapie zwei- bis viermal pro Minute um den Patienten rotiert.
Schwerpunkte der Essener Uni-Klinik liegen neben der Bestrahlung von Augentumoren in der dosisgesteigerten Strahlentherapie und in der intensivierten Strahlenchemotherapie bei Kopf-Halstumoren, Oberbauch- sowie Lungentumoren. Hinzu kommt die Knochenmarkbestrahlung vor Transplantationen, die Bestrahlung von Sarkomen, Hirntumoren.
Die Baukosten für die Modernisierung betrugen rund vier, die Gerätekosten insgesamt sieben Millionen Euro Land und Bund übernahmen je die Hälfte der Finanzierung.