Weltglaukomwoche: 9. bis 15. März

Vom 9. bis 15. März 2014 findet die 6. Weltglaukomwoche statt, organisiert von der World Glaucoma Association (http://www.worldglaucoma.org) und der World Glaucoma Patient Association (http://www.worldgpa.org). Im Vordergrund stehen Bemühungen, bislang unentdeckte Glaukomfälle zu erkennen – dazu sind weltweit große Anstrengungen erforderlich. „B-I-G – Beat Invisible Glaucoma“ (Unsichtbare Glaukome besiegen) lautet deshalb der Slogan für die diesjährige Kampagne (http://www.wgweek.net). Darauf macht der Berufsverband der Augenärzte (BVA) aufmerksam.

Glaukom führt zu einem schleichenden Sehverlust, der nicht mehr rückgängig zu machen ist. Der Berufsverband der Augenärzte (BVA) rät daher insbesondere Patienten mit erhöhtem Risiko zu regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen. „Wenn direkte Verwandte wie Eltern oder Geschwister am Glaukom leiden, sollte man die Möglichkeiten der Früherkennung unbedingt nutzen“, erläutert Prof. Dr. med. Franz Grehn, Präsident der World Glaucoma Association und Direktor der Universitätsaugenklinik Würzburg. „Ebenso sind kurzsichtige Menschen und generell alle Menschen ab dem Alter von 40 Jahren einem erhöhten Risiko ausgesetzt, am Glaukom zu erkranken.“ Weitere Risikofaktoren sind ein erhöhter Augeninnendruck, eine dünne Hornhaut des Auges und niedriger Blutdruck. Personen, die von einem oder mehreren dieser Faktoren betroffen sind, rät der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands deshalb zu regelmäßigen Sehnerv-Checks.

Schleichend und schmerzfrei

Der Name Glaukom bezeichnet eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen die Fasern des Sehnervs allmählich absterben. Die Krankheit verursacht in den meisten Fällen keine Schmerzen. Die Patienten selbst bemerken für eine lange Zeit keinerlei Symptome, weil der Sehverlust zunächst das äußere Gesichtsfeld betrifft und die Sehschärfe intakt bleibt. Zusätzlich werden Ausfälle durch das zweite Auge ausgeglichen. Wenn die Patienten selbst bemerken, dass mit ihren Augen etwas nicht stimmt, ist schon ein großer Teil des Sehnervs zerstört. „Da die Beschwerden erst so spät bemerkt werden, beträgt die Dunkelziffer unerkannter Glaukome nach wie vor etwa 50 Prozent“, gibt Prof. Grehn zu bedenken.

Sehnerv-Check

„Ein Sehnerv-Check in der Augenarztpraxis ist die einzige Chance, die Krankheit schon in einem so frühen Stadium zu entdecken, in dem noch keine Beeinträchtigungen entstanden sind“, betont Prof. Grehn. Dazu untersucht der Augenarzt mit seinem Spezialmikroskop, der Spaltlampe, den Sehnervenkopf – das ist die Stelle, an der der Sehnerv aus dem Auge austritt. Zusätzlich wird der Augeninnendruck gemessen, denn er ist ein wichtiger Risikofaktor für das Entstehen eines Glaukoms. Die alleinige Messung des Augeninnendrucks – in der Öffentlichkeit häufig mit Glaukomvorsorge gleichgesetzt – reicht nicht aus, um ein Glaukom zu erkennen, unterstreicht Prof. Grehn. „Ist der Sehnerv intakt, der Augeninnendruck aber über der Normgrenze, spricht man nicht von Glaukom, sondern von okulärer Hypertension. Sie beinhaltet zwar ein erhöhtes Risiko der Glaukomentstehung, muss aber nicht in jedem Fall behandelt werden. Umgekehrt ist bei etwa 30 Prozent der Glaukomfälle der Sehnerv geschädigt, obwohl der Augeninnendruck nicht erhöht ist. Dann handelt es sich um ein Normaldruckglaukom.“ Diese Fälle würden bei einer alleinigen Augendruckmessung übersehen.

Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, dann lässt sich mit Augentropfen, einer Laserbehandlung oder in schweren Fällen mit einer Operation ihr Fortschreiten stoppen und das Augenlicht langfristig erhalten.

Quelle:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
http://www.augeninfo.de

 

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