Antibiotika-Verteilung gegen Trachom

Im vergangenen Jahr konnte die Hilfsorganisation “Licht für die Welt” fast sechs Millionen Kinder und Erwachsene in Äthiopien mit Antibiotika, kostenlos zur Verfügung gestellt vom Pharmaunternehmen Pfizer, gegen Trachom versorgen. “Das ist ein großer Erfolg für uns und unsere Partner”, freut sich “Licht für die Welt”-Geschäftsführer Rupert Roniger. Trachom ist aufgrund mangelnder hygienischer Verhältnisse die häufigste bakterielle Blindheitsursache – und damit eine Krankheit der Armut. Vor allem Frauen und Kinder sind davon betroffen. Weltweit sind über 21 Millionen Menschen mit Trachom infiziert, 1,2 Millionen sind bereits blind. 232 Millionen Menschen leben in Gegenden, in denen die Krankheit heute noch verbreitet ist. “Nach immer wiederkehrenden Infektionen und ohne Behandlung vernarbt die Bindehaut und das Lid dreht sich nach innen: Die Wimpern reiben auf der Hornhaut und zerkratzen diese bis zur totalen Eintrübung. Das ist extrem schmerzhaft und führt auf längere Sicht zu irreversibler Erblindung”, erklärt der deutsche Augenarzt und “Licht für die Welt”-Vorstand Johann Dillinger aus Traunstein.

Die gute Nachricht aber ist: Trachom ist vermeid- und behandelbar. Dillinger dazu: “Noch vor 150 Jahren war die Augeninfektion auch in Europa ein großes Problem. Dank Medikamenten und verbesserter Hygiene ist die Krankheit bei uns in Deutschland aber seit dem frühen 20. Jahrhundert praktisch eliminiert.” Für Dillinger ein handfester Beweis, dass auch andere Weltregionen von Trachom befreit werden können.

Gemeinsam gegen Trachom

Gemeinsam mit anderen Organisationen ist “Licht für die Welt” im Rahmen einer internationalen Allianz zur Bekämpfung von Trachom in betroffenen Gebieten unterwegs, um gezielt gegen die Krankheit vorzugehen. Geschäftsführer Roniger erklärt: “Wir sind in unseren Schwerpunktländern wesentlich an der Umsetzung der von der WHO entwickelten SAFE-Strategie beteiligt, damit Erblindung durch Trachom bis zum Jahr 2020 der Vergangenheit angehört. Wir verteilen Medikamente gegen Trachom und ermöglichen dringend nötige Lid-Operationen.” Der Einsatz gegen die Krankheit zeigt Erfolge: In den vergangenen Jahrzehnten ist die Zahl der Menschen, die an Trachom erblinden, stetig zurückgegangen. “Trachom ist kein Schicksal. Wenn wir alle einen Beitrag leisten, können Epidemien eingedämmt und die Krankheit sogar gänzlich aus der Welt geschafft werden”, ist “Licht für die Welt”-Vorstand Dillinger überzeugt.

Bilanz der Hilfe 2015

“Licht für die Welt” ist eine internationale Fachorganisation, die sich weltweit in 167 nachhaltig wirksamen Hilfsprojekten in Armutsgebieten für Menschen mit Behinderungen einsetzt. Dafür arbeitet die Organisation eng mit lokalen Partnern, Augenkliniken und Behindertenorganisationen zusammen. So werden Spendengelder gezielt und nachhaltig eingesetzt und dauerhafte Strukturen geschaffen, die den Weg zu einer inklusiven Gesellschaft ebnen. Alleine 2015 konnten über 51.000 Kinder mit Behinderungen rehabilitativ gefördert und knapp 49.000 Operationen am Grauen Star durchgeführt werden. Diese Hilfe erreichte über 1,2 Millionen Menschen in Armutsgebieten. Darüber hinaus wurden knapp 6 Millionen Menschen mit Medikamenten gegen Trachom und fast 2 Mio. Menschen mit Antibiotika gegen Flussblindheit versorgt.

Quelle:
LICHT FÜR DIE WELT
http://www.licht-fuer-die-welt.de

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