Angioid Streaks als seltene Ursache einer CNV
Angioide Streaks sind gefäßähnliche lineare Läsionen, die irregulär und radiär von der Papille ausstrahlen. Histologisch handelt es sich um Dehiszenzen in den verdickten, verkalkten und anormal brüchigen, kollagenen und elastischen Anteilen der Bruch’schen Membran. Während die Prävalenz solcher angioiden Streaks insgesamt niedrig ist, bewirkt die hohe Komplikationsrate durch sekundäre choroidale Neovaskularisationen (CNV) und nachfolgende Vernarbung vielfach einen schweren Sehverlust. Katja de Veer (Halle/Saale) erläutert die häufigsten Ursachen für angioide Streaks, deren einzige Therapiemöglichkeit die Behandlung der aktiven CNV darstellt.
Von angioiden Streaks wurde erstmals 1889 durch Dr. Robert W. Doyne, einem britischen Ophthalmologen, berichtet. Er beschrieb sie als irreguläre Linien, die von der Papille in die Peripherie ziehen. 1892 formulierte Dr. Hermann J. Knapp den Begriff „Angioid Streaks“. Er glaubte, dass die Streifen auf ausgetretenes Blut zurückzuführen sind, das zu dunkelbraunen oder schwarzpigmentierten Streifen in der Netzhaut geworden ist. Erst 1917 entdeckte Kofler, dass es sich bei den Streifen um einen Defekt in der Bruch’schen Membran handelt.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 2/2014.