Anästhesie bei ambulanten Kataraktoperationen

Die Entscheidung bei einer ambulanten Kataraktoperation für die individuelle Verfahrenswahl, Sedierung oder Allgemeinanästhesie, ist patientenseitig unter anderem abhängig von Alter, ASA-Status und Compliance. Der zu erwartende ophthalmochirurgische Schwierigkeitsgrad des Eingriffs und die Versiertheit des Operateurs sind weitere maßgebliche Entscheidungskriterien. Dr. Roberto Castello (Anästhesie-Netz Deutschland, Berlin) erläutert die Notwendigkeit einer individuellen, anästhesiologischen Behandlung, insbesondere bei älteren Patienten mit kardial relevanter Komorbidität.

Seit der Einführung der Small-Incision-Phakoemulsifikation und der damit einhergehenden besseren Kontrolle der Inzisionswunde und der Vorderkammer hat sich aus Sicht vieler Ophthalmochirurgen die Notwendigkeit einer vollständigen Bulbusakinesie relativiert. Die hierfür lange retro- und peribulbär eingesetzten injektiven lokalanästhetischen Verfahren sind zwar selten mit Komplikationen behaftet, aber die beschriebenen, den Visus beeinträchtigenden Befunde sind zumeist irreversibel (Eke 2007). Insofern bewirken die Erwartungshaltung der Patienten und der Wunsch der Ophthalmochirurgen nach sicheren Anästhesieverfahren eine Hinwendung zu weniger komplikationsträchtigen Techniken wie der subtenonalen oder der topisch-intrakameral angewandten Lokalanästhesie oft in Kombination mit einer Sedierung (Lee 2015; RCOPHTH Joint Guidelines 2012).

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juli/August 2016.

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