12. März 2009 ist Weltglaukomtag

Zum Weltglaukomtag am 12. März wollen die World Glaucoma Association (WGA) und die World Glaucoma Patient Association (WGPA) deshalb weltweit die Notwendigkeit von augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen deutlich machen. In Deutschland unterstützen der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) und der Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung e.V. diese Aktivitäten. Denn: Das Glaukom gehört zu den Augenkrankheiten, die, rechtzeitig erkannt, gut behandelbar sind.

Eine Form des Glaukoms, der Forscher in der letzten Zeit besonders viel Aufmerksamkeit schenken, ist das so genannte Normaldruckglaukom. Denn nicht immer ist beim Glaukom der Augeninnendruck erhöht. Bei einem Drittel der Patienten erleidet der Sehnerv einen Schaden, obwohl der gemessene Druck als „normal“ gilt.
Die Suche nach den Krankheitsursachen und damit die Erforschung möglicher Behandlungswege geht in verschiedene Richtungen, denn viele Faktoren spielen eine Rolle. Blutdruckschwankungen, insbesondere ein phasenweise zu niedriger Blutdruck können dazu beitragen, dass die Blutversorgung des Sehnervs nicht ausreicht. Neue Erkenntnisse zeigen, dass auch das Hirnwasser, das durch die Hohlräume des zentralen Nervensystems fließt und das auch den Sehnerv umspült, am Krankheitsgeschehen beteiligt ist. Kann es nicht ungehindert fließen und sich regelmäßig erneuern, reichern sich möglicherweise Stoffe an, die den Sehnerv krank machen. Forscher der Universitäts-Augenklinik Mainz richten ihr Augenmerk zudem auf das Immunsystem. Denn es zeigt sich, dass bei Patienten mit einem Normaldruckglaukom die Autoimmunität verändert ist. Bei jedem Menschen bilden sich Antikörper gegen körpereigenes Gewebe, ohne dass dies an sich schon eine Krankheit wäre. Insbesondere beim Normaldruckglaukom sind diese Auto-Antikörper in ihrer Menge und Verteilung jedoch deutlich verändert.

Bis diese neuen Erkenntnisse in neue Behandlungen einfließen, die sich direkt gegen die Krankheitsursachen richten, wird noch viel Forschungsarbeit notwendig sein. Doch schon heute können Augenärzte das Glaukom wirksam behandeln – kaum ein Patient muss bei rechtzeitigem Therapiebeginn am Glaukom erblinden. Wesentlicher Ansatzpunkt ist bisher die medikamentöse oder operative Senkung des Augeninnendrucks. Sie entlastet den Sehnerv und trägt dazu bei, dass die Nervenzellen und damit das Sehvermögen erhalten bleiben.

Regelmäßige Untersuchung ab dem Alter von 40 Jahren sinnvoll

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Krankheit frühzeitig erkannt wird. Der BVA rät, spätestens ab dem Alter von 40 Jahren, alle zwei Jahre zur Glaukomvorsorgeuntersuchung beim Augenarzt zu gehen. Denn das Alter zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren, ein Glaukom zu entwickeln. Menschen, in deren Familien Glaukomfälle bekannt sind, stark Kurzsichtige und Diabetiker mit fortgeschrittenen Veränderungen am Auge sind ebenfalls besonders gefährdet.

Zentraler Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung ist die Beurteilung des Sehnervenkopfs durch den Augenarzt. In Verdachtsfällen stehen hochmoderne Untersuchungsmethoden zur Verfügung. Sie können Glaukomschäden schon in einem sehr frühen Stadium nachweisen, noch ehe es zu einem Verlust des Sehvermögens gekommen ist.

http://www.augeninfo.de
Initiativkreis zur Glaukomfrüherkennung e.V.: http://www.glaukom.de

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