Zur ältesten Geschichte der Augenheilkunde

Serie zur Sammlung Roth (Folge 139)

Die frühe Geschichte der Augenheilkunde liegt im Dunkeln. Nur wenig ist uns aus der Zeit der ältesten Kulturen bekannt, erst mit dem Beginn schriftlicher Aufzeichnungen werden uns auch Texte mit medizinischem Inhalt überliefert. So werden bereits im ersten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung Krankheitsbilder auf Tontäfelchen oder Papyri beschrieben. Seitens der Augenheilkunde war es die Blindheit, über die berichtet wurde, sie zählte zu den Folgen von Seuchen oder Traumata.

Dr. August Andreae, Ritter des roten Adlerordens 4. Klasse, verfasste 1840 in Magdeburg einen Bericht zur ältesten Geschichte der Augenheilkunde. Gerade solche frühen medizinhistorischen Arbeiten gehörten noch bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu den Raritäten, zum einen lag es noch vor der Abspaltung der Augenheilkunde als eigenes Fachgebiet von der Chirurgie, zum andern war damals die Schrift der ersten Hochkulturen noch nicht entziffert, sie ist teilweise auch bis heute noch nicht lesbar. Überlieferungen aus der Zeit standen dem Verfasser also nicht zur Verfügung. Er greift daher auf die Berichte späterer Schriftsteller zurück.

So berichtet er von einer Medizinalverfassung und der öffentlichen Gesundheitspflege in Ägypten, die letztlich auf der mosaischen Gesetzgebung beruhte. Die Heilfürsorge war frei, die heilenden Priester wurden vom Staat finanziert, diese waren zugleich die Ärzte. An Krankheiten wird uns von dort vor allem von Seuchen berichtet. Als ihre Ursachen werden bereits vor 3000 Jahren Umweltstörungen und Klimaveränderungen genannt. Die Lepra wird dem Klimawandel zugeschrieben, letztere ist ein Krankheitsbild, das später durch den aufkeimenden Tourismus nach Rom eingeschleppt wird.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juni 2023.

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