Woche des Sehens: „Wenn die Augen schwächer werden…“

„Wenn die Augen schwächer werden…“, so lautet das Motto der diesjährigen „Woche des Sehens“ vom 8. bis 15. Oktober 2009. Für die Aufklärungskampagne konnte die Nachrichtenmoderatorin Gundula Gause als Schirmherrin gewonnen werden. Ein Bericht von Michael Herbst.

Wie gewohnt wird das Thema „Blindheit verstehen, Blindheit verhüten“ aus drei Blickwinkeln heraus betrachtet und der Satz entsprechend vollendet.

Wenn die Augen schwächer werden…
…erhalten Sie vom Augenarzt kompetente Hilfe!

Der kann umso besser helfen, je früher er die Sehstörung erkennt. Die Bevölkerung ist deshalb aufgefordert, Vorsorgeuntersuchungen auch tatsächlich wahrzunehmen und sich zum Beispiel nicht etwa per Drogerie-Brille selbst zu therapieren. Denn die Ursachen von Sehstörungen liegen mitunter tiefer und sie bleiben auf diese Weise verborgen, bis die Augenschädigung selbst nicht mehr zu therapieren ist.

…helfen Betroffene mit Rat und Tat!

Diejenigen, die in Selbsthilfeorganisationen für Blinde und Sehbehinderte organisiert sind, wissen um die Alltagshelfer für Haushalt, Mobilität etc., mit denen ein Leben auch mit wenig oder gar keinem Augenlicht lebenswert bleibt. Heute sind es in Deutschland vor allem ältere Menschen, deren Sehkraft schwindet. Oftmals wissen diese „vergessenen Blinden“ der Gesellschaft nichts über Beratungsangebote, Hilfen und deren Finanzierung durch die öffentlichen Hände.

…folgt in Afrika oft der soziale Absturz!

Auf den deutlichen Zusammenhang zwischen Armut und Behinderung weisen die Hilfswerke während der Woche des Sehens hin. Besonders bedrückend ist die Situation in den Entwicklungsländern, wo neun von zehn Blinden leben. 80 Prozent der behinderten Menschen dort, so weiß man, leben von weniger als einem US-Dollar pro Tag.

Die Woche des Sehens wiederum lebt vor allen von vielen lokalen Veranstaltungen Land auf, Land ab. Augenarztpraxen und Augenkliniken bieten Vortragsveranstaltungen und Tage der offenen Tür. Ein „Erlebnisgang“ demonstriert in verschiedenen Städten den Menschen, wie man die Welt blind wahrnimmt. In Seniorenheimen und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen zeigen Blinde und Sehbehinderte Tipps und Tricks, die das Leben mit nachlassender Sehkraft erleichtern. Bisweilen geschieht zweierlei zugleich und die Woche des Sehens-Initiatoren unterstützen gerade dieses gemeinsame Tun gerne auch finanziell.

Potentielle Veranstalter und ihre Veranstaltungen werden auf http://www.woche-des-sehens.de von der interessierten Öffentlichkeit gefunden, einer speziellen Suchfunktion sei Dank. Die Kampagnenmacher tun das Ihre, um die Aktiven vor Ort zu unterstützen: In einem kostenlosen Aktionspaket finden sie alles, was man für eine gelungene Veranstaltung braucht. Plakate, Handzettel und ein Leitfaden mit nützlichen Tipps und Aktionsideen sind dort ebenso vorhanden wie eine Info-DVD, Broschüren voller Hintergrundwissen und eine Musterpressemitteilung.

Von Berlin aus findet zudem zentral gesteuerte, professionelle Medienarbeit statt. Journalisten können sich dort gezielt informieren, sich Themen und Gesprächspartner vermitteln lassen. Ein Radiospot weist in verschiedenen Sendern auf die Kampagne hin. Auch ein Kinospot steht weiterhin zur kostenlosen Ausstrahlung zur Verfügung. Im Radio werden überdies von der Woche des Sehens vorproduzierte Beiträge zu hören sein. Getragen wird die Aufklärungskampagne von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf, dem Hilfswerk der Deutschen Lions sowie der PRO RETINA Deutschland. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG.

Michael Herbst
Geschäftsleiter im Deutschen Verein für Blinde und
Sehbehinderte in Studium und Beruf, Marburg
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