Unternehmenscontrolling in der Medizin
Kennen Sie Ihre Zahlen?
Viele Praxisinhaber begnügen sich nach Ablauf eines Quartals oder Jahres mit der betriebswirtschaftlichen Analyse, also einer nachträglichen Aufstellung von Kosten und Einnahmen. Für die aktive Führung der Praxis und vor allem zur Führung eines größeren Zentrums ist jedoch ein Einblick in die aktuelle Datenlage notwendig, da die Kenntnis eigener Daten und Marktdaten zu höherer Effizienz und Wettbewerbsvorteilen führt. Dr. Johannes Bräuning erörtert Anforderungen und Möglichkeiten von Unternehmenscontrolling in der Medizin.
Wie auch für größere Konzerne ist Controlling für viele mittelständische Betriebe zu einer festen Größe geworden. Professionelle Controller liefern dem Unternehmen Daten zum aktuellen Geschehen, indem sie Informationen aus verschiedenen Quellen zu einem Gesamtbild zusammenführen, das dem Unternehmer als Entscheidungsgrundlage dient. Solche Daten können von existentieller Bedeutung sein, insbesondere in einem Umfeld schneller, zum Teil chancenreicher, aber auch bedrohlicher Veränderungen, die eine unmittelbare Reaktion erfordern – wie beispielsweise beim Kundenverhalten oder der Ertragslage. Aber sie liefern auch Informationen, die wesentlich sind für die Strategieentwicklung, die Planung der zukünftigen Führung des Betriebs und sind letztlich ausschlaggebend für Fragen der Liquidität und Auftragslage. Insbesondere dann, wenn sich neue Investitionschancen bieten, Personalentscheidungen zu treffen sind, Preisverhandlungen anstehen, Entscheidungen über Aktivitäten in der Regionen oder zu Handlungsschwerpunkten notwendig sind, werden tiefe Einblicke in die eigene Situation und Fähigkeit notwendig. Vor allem bei stark wachsenden, großen Zentren oder kooperierenden Partnern spielen (Kenn-)Zahlen eine wichtige Rolle. Hier können Einzelsachverhalte aufgrund der Vielzahl der Daten schnell unüberschaubar oder nicht interpretierbar sein und müssen deshalb in Kenngrößen verdichtet werden. Diese verdichteten Kenngrößen erlauben eine einfache und schnelle Übersicht und ermöglichen schnelles Handeln oder das Erkennen von Chancen oder Fehlern. Sie unterstützen nicht zuletzt den Geschäftsbetrieb in der Zuordnung von Kosten und Einnahmen.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2010.