„Rote Augen“: Nicht immer sind die Pollen schuld

Kaum blühen rundum die ersten Bäume und Blumen, beginnt für viele Menschen eine Leidenszeit: Die Augen jucken, tränen und schwellen an, die Bindehaut wird rot. Die Diagnose „allergische Bindehautentzündung“ liegt nahe. Der Berufsverband der Augenärzte (BVA) empfiehlt in diesem Fall eine augenärztliche Untersuchung, um sicher zu stellen, dass sich keine ernstere Ursachen hinter den Symptomen verbergen. Und: Mit Augentropfen kann der Augenarzt die lästigen Symptome in der Regel schnell in den Griff bekommen, betont der BVA.

Pflanzenpollen gehören zu den häufigsten Auslösern der allergischen Bindehautentzündung, auch Hausstaub, Tierhaare oder Schimmelpilze kommen in Frage. Die Symptome, die sie hervorrufen, sind unangenehm – und vor allem bedürfen sie einer fachkundigen Untersuchung. „Ein gereiztes Auge ist ein Symptom, das ganz verschiedene Ursachen haben kann“, erklärt Dr. Georg Eckert, Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte (BVA), „es ist eine Herausforderung für den Augenarzt, der die Diagnose zu stellen hat: Neben einer Allergie können auch Viren oder Bakterien Ursache der Entzündung sein, möglicherweise sogar Verletzungen der Hornhaut oder ernstere Entzündungen der Regenbogenhaut oder Lederhaut.“

Warnsignale
Die Faustregel lautet deshalb: Jede Bindehautentzündung, die nicht innerhalb von 24 Stunden ohne Behandlung abklingt, sollte vom Augenarzt untersucht werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sie mit starken Schmerzen im Augeninneren verbunden ist, mit einer Sehverschlechterung oder mit einer einseitigen Veränderung einer Pupille. Dann ist es wichtig, dass ein Facharzt umgehend die Ursache herausfindet und die entsprechende Behandlung beginnt, bevor das Auge irreparabel geschädigt wird. „Reflexartig Augentropfen zu verschreiben, die Kortison, Antibiotika oder eine Kombination von beidem enthalten, wird dem Krankheitsbild nicht gerecht“, betont Dr. Eckert.

Rasche Linderung mit Augentropfen
Hat sich bei der Untersuchung der Verdacht bestätigt, dass es sich um eine Allergie handelt, dann sind antiallergische Augentropfen die beste Möglichkeit, um dem Patienten Linderung zu verschaffen. Sie blockieren den Botenstoff Histamin und verhindern so die Entzündungsreaktion. Sie sind gut verträglich und rasch wirksam. Nur in sehr seltenen Fällen ist es noch notwendig, eine allergische Bindehautentzündung mit Kortison zu behandeln.

Tipps für Kontaktlinsenträger
„Wir bleiben draußen“, heißt es für Kontaktlinsen, so lange die allergischen Symptome anhalten – wie auch sonst bei jeder Entzündung, rät Dr. Gerald Böhme, Kontaktlinsenexperte im BVA. Außerdem sollten Kontaktlinsen nicht direkt nach der Gabe von Augentropfen eingesetzt werden. Mindestens 15 Minuten sollte man warten, denn weiche Linsen können Wirkstoffe oder Konservierungsmittel speichern und so ihre Wirkung auf das Auge beeinflussen. Grundsätzlich sollten Kontaktlinsenträger Augentropfen verwenden, die frei von Konservierungsmitteln sind.

Quelle: BVA
http://www.augeninfo.de

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