Prof. John Marshall mit Junius-Kuhnt-Award ausgezeichnet

Der britische Physiker Prof. John Marshall ist im Rahmen des „Makula Update 2012“  am vergangenen Freitag in Neuss mit dem 6. Junius-Kuhnt-Award geehrt worden. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird seit 2007 an Ophthalmologen, aber auch Grundlagenwissenschaftler anderer Fachbereiche verliehen, die für die Therapie und Erforschung der AMD Außergewöhnliches geleistet haben. Der Junius-Kuhnt-Award wird gemeinsam von der Universitäts-Augenklinik Bonn, vertreten durch Prof. Dr. Frank G. Holz, und Novartis Pharma GmbH Nürnberg, vertreten durch Susanne Kohout, getragen.

Licht und das Alter – zwei Faktoren, die zahlreiche retinale Augenerkrankungen wechselseitig beeinflussen können. Sie gelten in der Augenheilkunde als belegte Risikofaktoren für die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) und für diabetische beziehungsweise genetisch bedingte Veränderungen der Netzhaut. Für den Physiker Prof. John Marshall waren und sind sie in den letzten 40 Jahren Ausgangspunkt einer intensiven Forschungsarbeit. Gleichzeitig fokussierte er sich auf die Lasertechnik und deren Einsatzmöglichkeiten in der Augenheilkunde. Möglich wurde dies, so Prof. Frank G. Holz,  Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn, durch seine „Fähigkeit, Brücken zwischen der Grundlagenwissenschaft und dem klinischen Alltag zu schlagen, aus der zahlreiche höchst fruchtbare interdisziplinäre Kooperationen mit Zellbiologen, Physikern und Augenärzten entstanden sind.“

So entwickelte John Marshall unter anderem die Anwendung des Excimerlaser für die Augenheilkunde. Auch die Technik hinter dem Diodenlaser, die bis heute vielfältigen Einsatz bei Netzhauterkrankungen und dem Glaukom findet, stammt von ihm. ln der Folge arbeitete er eng mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, dem Internationalen Roten Kreuz und anderen Sicherheitskomitees zusammen, um die Sicherheit der Lasertechnik zu verbessern. Getrieben durch diese technischen Neuerungen trug John Marshall außerdem dazu bei, eine der Hauptursachen für die bei der AMD typische Abhebungen des retinalen Pigmentepithels zu klären, hob Holz hervor: die mit dem Alter zunehmende Ablagerung von Lipidbestandteilen in der Bruchsehen Membran. Außerdem identifizierte er den Einfluss der Durchlässigkeit solcher Ablagerungen für den Wasser- und Stofftransport zwischen Aderhaut und retinalern Pigmentepithel. Diese Erkenntnisse flossen in neue innovative Therapieansätze ein.

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Preisübergabe auf dem diesjährigen „Makula Update“ in Neuss (v.l.n.r.): Susanne Kohout, Leiterin Ophthalmologie Novartis Pharma GmbH, Prof. John Marshall, University of London, und Prof. Dr. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn.

Quelle:
Novartis Pharma GmbH

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