Peripherer Morbus Eales

Ein Fallbericht
Beim Morbus Eales handelt es sich um eine obliterierende retinale Vaskulitis unklarer Genese. Meistens sind beide Augen betroffen. Dr. Frauke Scharffetter zeigt am vorliegenden Fallbeispiel, dass die Prognose des Morbus Eales bei rechtzeitiger Diagnostik und Therapie durch Laser- oder Kryokoagulation gut ist.

Von der obliterierenden Periphlebitis (Synonyme: retinale Perivaskulitis, idiopathische obliterierende Vaskulopathie, Angiopathia retinae juvenilis) mit retinaler Ischämie und konsekutiver retinaler Neovaskularisation sind meistens Männer im dritten bis fünften Lebensjahrzehnt betroffen. Die Erkrankung wurde 1880 erstmals durch den britischen Augenarzt Henry Eales (1852 bis 1913) beschrieben. Im Mittelmeerraum und in asiatischen Ländern tritt der Morbus Eales häufiger als in Mitteleuropa auf.

Ätiologie

Die Ätiologie ist bisher unbekannt. Diskutiert werden rheologische Störungen und eine Assoziation mit Tuberkuloseinfektionen in Verbindung mit den HLA-Typen B5, DR1 und DR4 (Biswas et al. 1999). Nach Das et al. können drei Stadien unterschieden werden, deren Übergänge fließend sind. Im ersten Stadium kommt es zu einer retinalen Phlebitis mit venöser Dilatation, perivaskulären Exsudaten und Gefäßeinscheidungen. Durch die Entzündung entstehen im zweiten Stadium Gefäßverschlüsse in Kapillaren und Venen und dadurch bedingte Mikroaneurysmata und harte Exsudate. Bei 80 Prozent der Patienten tritt infolge der retinalen Ischämie das dritte Stadium mit Neovasularisationen bis hin zu Glaskörperhämorrhagie und traktiver Ablatio retinae auf. Meistens sind beide Augen betroffen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 05/2010.

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