Niederdruckglaukome – neue diagnostische und therapeutische Ansätze

Die Definition des Glaukoms wurde in den letzten Jahren überarbeitet, insbesondere hinsichtlich der Aufnahme der Normaldruckglaukome (NDG) in das Krankheitsbild der Glaukome. Heutzutage wird ein erhöhter Augeninnendruck nicht mehr zu den Definitionskriterien des primären Offenwinkelglaukoms (POWG) gezählt, sondern lediglich als wichtiger Risikofaktor angesehen, während das NDG als Sonderform des POWG gilt. Eine klare Abgrenzung des NDG von anderen Glaukomformen ist für das weitere Vorgehen und die Prognose der Erkrankung außerordentlich wichtig. Prof. Dr. Georg Michelson1,2,3 und Dr. Delia Bendschneider1 stellen die Pathogenese dar und erläutern die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Ansätze bei diesem Krankheitsbild.
1Universitäts-Augenklinik Erlangen-Nürnberg, 2Interdisziplinäres Zentrum für augenheilkundliche Präventivmedizin und Imaging IZPI der Universität Erlangen-Nürnberg, 3School of Advanced Optical Technologies SAOT, Universität Erlangen-Nürnberg

Das primäre Offenwinkelglaukom (POWG) definiert sich laut European Glaucoma Society (2003) über die beiden folgenden Hauptkriterien: typische glaukomatöse Optikusatrophie (GOA) mit struktureller Schädigung des Sehnervenkopfs und Untergang retinaler Ganglienzellen und Astrozyten sowie korrespondierende Gesichtsfelddefekte. Ist der Augeninnendruck (IOD) ≤21 mmHg im Tagesdruckprofil, so spricht man vom Normaldruckglaukom (NDG) als Sonderform des POWG. Unter NDG versteht man ein Krankheitsbild, das sich durch eine glaukomatöse Papillenveränderung (= Verlust an retinalen Ganglienzellen und Astrocyten) und einem hornhautkorrigierten IOD

<21 mmHg auszeichnet.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 06/2011.

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