Moderne Hilfsmittel für Sehbehinderte

Laut offiziellen Angaben gibt es in Deutschland etwa 72.000 blinde, 48.000 hochgradig sehbehinderte und etwa 442.000 sehbehinderte Menschen. Auf der Online-Pressekonferenz der Stiftung Auge am 14. Mai gab Dr. Peter Heinz (Schlüsselfeld), Vorstandsmitglied der Stiftung Auge, einen Überblick über moderne Hilfsmittel, die sehbehinderte Menschen bei der Bewältigung des Alltags und einer aktiven Lebensführung unterstützen.

Neben speziellen „historischen“ Brillen (Galileo- oder Kepler-Systeme), Kontaktlinsen, den unterschiedlichen Lupen (mit und ohne Beleuchtung) oder den „normalen“ Bildschirmlesegeräten gibt es eine Reihe moderner Hilfsmittel, die den Sehbehinderten die Teilnahme am Alltag einfacher ermöglichen – auch gerade im mobilen Einsatz. Dazu gehören elektronische Lupen, die starke Vergrößerungen erlauben und die Kontraste erhöhen.

Zudem findet der Einsatz moderner Tablets mit entsprechenden Zusatzfunktionen immer breitere Verwendung. Es werden zusätzliche Kamerasysteme angeschlossen, um mit Vorlesefunktionen und entsprechenden digitalen Möglichkeiten sicher Texte zu erstellen und zu versenden oder Formulare auszufüllen.

Neue Optionen bieten auch elektronische Brillenaufsätze, die mit Kamera- und weiteren Assistenzsystemen ausgestattet sind und den Betroffenen ermöglichen, Personen oder Details zu erkennen und diese dann zum Beispiel mittels Vorlesesystemen oder Verbindungen zum Smartphone mitgeteilt zu bekommen. Auch auf dem Gebiet der Braillesysteme, mit denen Blinde schriftlich kommunizieren können, finden permanent technische Weiterentwicklungen statt.

Dr. Heinz wies darauf hin, dass die Hilfsmittelvorgaben unseres Gesundheitssystems diesen rasanten Entwicklungen oftmals nicht wirklich Rechnung tragen. Dies führe dann dazu, dass oftmals die wirklich sinnvollen und technisch besten Systeme privat zu bezahlen sind, da die Vorgaben meist sehr starr sind und den individuellen Gegebenheiten keine Rechnung tragen.

Sinnvoll sei auf jeden Fall, dass sich die Betroffenen an ihre Augenärztinnen und Augenärzte sowie an die entsprechenden Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen wenden, die beim „Weg durch die Institutionen“ wertvolle Unterstützung leisten. Auch die jährlich im Mai stattfindende Fachmesse für Hilfsmittel und Lösungen für blinde und sehbehinderte Menschen SightCity Frankurt, wurde als Informationsquelle genannt.

Quelle: Stiftung Auge

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