Lesevermögen nach bilateraler Katarakt-OP
Vergleich der Lesefähigkeit von monofokalen zu multifokalen IOL
Im Rahmen einer prospektiven, randomisierten Multizenterstudie (ESCRS-Grant) wird an der Universitäts-Augenklinik Salzburg sowie am Instituto Oftalmológico de Alicante (VISSUM) eine vierarmige klinische Prüfung durchgeführt, die das postoperative Lesevermögen nach bilateraler Kataraktoperation evaluiert. Zur Arbeitsgruppe gehören Dr. Gerhard Nix, Dr. Alois Dexl, Dr. Wolfgang Hitzl, Dr. Wolfgang Riha, Dr. Melchior Hohensinn, Dr. Orang Seyeddain, Prof. Dr. Günther Grabner sowie Dr. Max Rasp, der die Ergebnisse zusammenfasst.
Trotz der meistens möglichen exzellenten Wiederherstellung der Sehschärfe sowie der guten Biokompatibilität von derzeit erhältlichen Intraokularlinsen, bleiben die Patienten nach erfolgreicher Kataraktchirurgie weiterhin presbyop. In unserer modernen, informationsbasierten Gesellschaft ist jedoch die Fähigkeit zu lesen ein wesentlicher Faktor für den Erhalt der Lebensqualität jedes einzelnen Patienten. Der Verlust des unkorrigierten Lesevermögens führt zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität und zu einer vermehrten Abhängigkeit von Lesehilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen. Um eine weitestgehende Brillenunabhängigkeit zu erreichen, steht uns unter anderem seit über 20 Jahren die Implantation von Multifokallinsen zur Verfügung. Die derzeit am Markt befindlichen Multifokallinsen gewinnen aufgrund immer besserer funktioneller Ergebnisse sowohl bei Kataraktchirurgen als auch bei ihren Patienten zunehmende Akzeptanz.
Die erste Multifokallinse wurde bereits 1986 von John Pearce implantiert, in der rezenten Literatur wird von einer postoperativen Brilllenunabhängigkeit von über 80 Prozent aller Patienten berichtet. Vor allem bei den Multifokallinsen früherer Generationen trat eine reduzierte Kontrastsensitivität sowie eine hohe Inzidenz von Halos und Blendung auf. Die derzeit erhältlichen Multifokallinsen versprechen weniger Halos und Blendung zu verursachen sowie einen sehr guten unkorrigierten Fern- und Nahvisus zu ermöglichen.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 11/2009.