Jugend forscht: Bundes-Sonderpreis der CBM vergeben

Mit dem Bundes-Sonderpreis „Innovationen für Menschen mit Behinderungen“ zeichnete die Christoffel-Blindenmission (CBM) eine neuartige Software aus, die es blinden Nutzern ermöglicht, mittels einer Webcam digitale Messergebnisse abzulesen.

Sascha Haseloff aus Sachsen-Anhalt, einem 18-jährigen Schüler des Paul-Gerhardt-Gymnasiums in Gräfenhainichen wurde der mit 300 Euro dotierte Sonderpreis im Rahmen von „Jugend forscht“ während der Jahrespressekonferenz des Hilfswerks im südhessischen Bensheim überreicht. CBM-Direktor Martin Georgi sagte in der Laudatio: „Haseloff ist es nicht nur gelungen, eine kostengünstige Alternative zu den bestehenden PC-Messkarten zu entwickeln, er hat auch durch seine ausgezeichnete Dokumentation und die Miteinbeziehung von Betroffenen überzeugt!“

Der zweite Preis im Rahmen von „Jugend forscht“ mit einem Preisgeld von 200 Euro ging an Mareike Rothenheber (16), Nadine Zimmermann (16) und Nadine Wilhelm (15) von der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bürstadt/Hessen. Sie entwickelten einen handelsüblichen Rollator weiter, eine fahrbare Gehhilfe, die es für ältere Menschen deutlich einfacher machen soll, am öffentlichen Leben teilzunehmen.

In der Kategorie „Schüler experimentieren“ der Stiftung „Jugend forscht“, wozu Forschungen von Schülern bis zum Alter von 15 Jahren zählen, wurde Julian Spit aus Buchloe in Bayern mit dem Sonderpreis der CBM ausgezeichnet. Der 13-Jährige, der das Joseph-Bernhart-Gymnasium in Türkheim besucht, entwickelte einen Wecker, der nicht nur auf Wunsch die Uhrzeit ansagt, sondern auch über ein Sprachmodul angesteuert werden kann, so dass ihn blinde Menschen selbstständig bedienen können. Der Preis ist mit 300 Euro dotiert.

14 Sonderpreise bei Jugend forscht und Schüler experimentieren

Der Tüftler aus Sachsen-Anhalt setzte sich in diesem Jahr gegen insgesamt 12 im Rahmen von Jugend forscht auf Landesebene prämierte Erfindungen und Entwicklungen durch. Weitere zwei Preise wurden im Rahmen von „Schüler experimentieren“ verliehen. Unter den Landespreisen waren außerdem eine Software, die zweidimensionale Bilder ertastbar macht, ein Einkaufswagen mit Bremsen und ein tragbarer Mikro-Computer, der Farbtöne erkennen und unterscheiden kann.
600 Millionen Menschen mit Behinderungen
Weltweit gibt es über 600 Millionen Menschen mit Behinderungen, die meisten davon leben in Entwicklungsländern. Sie sind viel stärker von gesellschaftlicher Ausgrenzung betroffen als hierzulande, ihre Ausbildungs- und Berufschancen sind denkbar schlecht. Mit den auf Landes- und Bundesebene verliehenen Sonderpreisen zeichnet die CBM kreative Ideen und Forschungen aus, die helfen, behinderten Menschen den Alltag zu erleichtern und zu mehr Chancengleichheit hier und in den Entwicklungsländern beitragen.
http://www.cbm.de

Ähnliche Beiträge