Interview mit BVA-Vorsitzendem Daniel Pleger anlässlich der AAD 2024
„Herausforderungen können nur gemeinsam bewältigt werden“
Herr Pleger, im November sind Sie auf der Delegiertenversammlung zum neuen 1. BVA-Vorsitzenden gewählt worden. Wie waren die ersten Monate im Amt?
Berufspolitik ist spannend, arbeitsintensiv und oft trockene Papierarbeit. Der BVA ist ein großer erfahrener Verband, der im Gesundheitswesen gut vernetzt ist. Da ich bereits seit 2021 Vorstandsmitglied bin, wusste ich, worauf ich mich eingelassen habe und welche Aufgaben auf den ersten Vorsitzenden zukommen. Daher waren die ersten Monate eine freudvolle Bestätigung meiner Erwartungen. Ich bin sehr freundlich im Amt empfangen worden und habe zahlreiche Glückwünsche aus der Augenheilkunde und darüber hinaus bekommen. Durch die vielen Gesetzesvorhaben, Verordnungen und Eckpunkte aus der Gesundheitspolitik (zum Beispiel E-Rezept und Entbudgetierung der Hausärzte) waren die ersten Monate gleich arbeitsintensiv und herausfordernd.
Mit Ihrer Wahl zum neuen ersten Vorsitzenden hat der BVA eine Verjüngung der Verbandsspitze eingeläutet. Gleichzeitig hält mit Dr. Inger Lüdeke (ebenfalls Ende 30 wie Sie) eine Vertreterin der angestellten Augenärztinnen und Augenärzte Einzug in den Vorstand. Welchen Stellenwert hat diese Neuausrichtung für den Verband?
Zunächst einmal ist es wichtig, dass es eine Vertretung unserer Fachgruppe gibt, um die Interessen und unseren Beruf zu repräsentieren. Der BVA und die anderen augenärztlichen Verbände machen hier seit vielen Jahren eine sehr erfolgreiche Arbeit. Es liegt auf der Hand. Wenn wir nicht wollen, dass immer mehr Politiker, Krankenkassen und andere Bürokraten über unsere Tätigkeit entscheiden, müssen wir uns engagieren. Es ist auch in der Berufspolitik wichtig, dass wir Nachwuchs gewinnen und auch angestellten Kolleginnen und Kollegen verdeutlichen, wie relevant berufspolitisches Engagement auch für sie ist. Die Herausforderungen in der Zukunft können nur gemeinsam und generationsübergreifend bewältigt werden. Die Wahl von Frau Dr. Lüdeke und mir ist deshalb ein überaus wichtiges Signal, das diese Aspekte verdeutlicht.
Das Gesundheitswesen befindet sich in der vielleicht größten Umbruchphase seiner Geschichte. Wie sieht vor dem Hintergrund der anstehenden Krankenhausreform und der Ambulantisierung die zukünftige augenärztliche Versorgung aus?
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL März 2024.