Integriertes Myasthenie-Zentrum eröffnet
Zum 1. Juli hat am LMU Klinikum ein integriertes Myasthenie-Zentrum (iMZ) eröffnet. Beteiligt sind die Neurologische Klinik, das Friedrich-Baur-Institut und das Institut für Klinische Neuroimmunologie. Das Zentrum – das erste im Süden Bayerns – wurde von der Deutschen Myasthenie-Gesellschaft zertifiziert.
Das klinische Syndrom der Myasthenie, auch bekannt als Myasthenia gravis, ist gekennzeichnet durch eine vorzeitige belastungsabhängige Ermüdung der Muskulatur, meist im Gesicht und in Armen und Beinen. Oft sehen die Patienten Doppelbilder und haben hängende Augenlider. Im Zuge der seltenen chronischen Erkrankung kann es auch zu einer Störung der Kau-, Schluck- und Atemfunktion kommen – bis hin zur kompletten Lähmung der Muskulatur. Bei optimaler Versorgung haben die Patienten eine normale Lebensqualität und Lebenserwartung. Im Sinne der Qualitätssicherung hat die Deutsche Myasthenie-Gesellschaft deshalb die sogenannten integrierten Myasthenie-Zentren ins Leben gerufen, die von ihr zertifiziert werden. Dieses System garantiert, dass alle relevanten Expertisen und Infrastrukturen für die Diagnostik, Versorgung und Behandlung in hervorragender Qualität vorhanden sind, und ist auf die Besonderheiten dieser seltenen Erkrankung zugeschnitten. Beispielsweise bilden die iMZs ein Netzwerk zum Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Begutachtung der Fachexperten („Peer-Review“) zur steten Verbesserung von bundesweit einheitlichen Diagnose- und Behandlungsstandards. Sie stellen damit auch den integralen Teil der Mitglieder für die Erstellung der Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung myasthener Syndrome.
Im iMZ des LMU Klinikums werden alljährlich 250 Patienten (rund 800 Kontakte) behandelt. Fast immer laufen hier auch Studien, in denen neue Therapien getestet werden.
Quelle: LMU Klinikum München