Infektiöse Keratitis nach bilateraler LASIK

Fallbericht über eine schwerste beidseitige Durchwanderungskeratitis
Das Risiko für ein Auftreten bilateraler intraoperativer Komplikationen gilt als sehr gering, da davon auszugehen ist, dass beim Auftreten von Komplikationen die Behandlung des zweiten Auges verschoben wird. Postoperative Komplikationen nach simultan beidseitiger LASIK, wie eine infektiöse Keratitis, werden in der Literatur gelegentlich beschrieben. Auch wenn die Komplikationsrate sehr gering ist und sicherlich unter einer hochgerechneten Komplikationsrate von 0,01 Prozent liegt, können beidseitige Komplikationen schwerste Auswirkungen für den Patienten haben. Dr. Stephan Linke und Dr. Toam Katz beschreiben den Fall einer schweren beidseitigen Durchwanderungskeratitis nach bilateraler LASIK-OP.

Das bilateral einzeitige Vorgehen in der refraktiven Excimerchirurgie hat sich in den letzten Jahren zunehmend durchgesetzt und wird sowohl von Operateur als auch Patient bevorzugt. Der Patient empfindet die kürzere Arbeitsausfallszeit als angenehm, was für die nicht selten beruflich sehr aktiven Patienten eine entscheidende Rolle spielt. Sie benötigen insgesamt weniger augenärztliche Kontrollen und haben keine störende Anisometropiephase zwischen den Operationen. Das Tropfregime in der Nachbehandlung ist für beide Augen identisch. Der Chirurg erfreut sich einer gewissen Zeitersparnis sowie der Einsparung von Personalkosten.

Das Risiko der beidseitigen Komplikation nach simultan beidseitiger LASIK kann nur rechnerisch aus dem bekannten Risiko der einseitigen Behandlung approximiert werden (Frisch et al. 2000). Bilaterale intraoperative Komplikationen sind mit Sicherheit erheblich seltener als die rechnerische Komplikationsrate, wenn man voraussetzt, dass die Behandlung des zweiten Auges verschoben wird, falls am ersten Auge eine Komplikation aufgetreten war. Allerdings trifft dies für Komplikationen, wie eine infektiöse Keratitis, die erst postoperativ auftreten, nicht zu. In der Literatur wurden einzelne Fallberichte einer beidseitigen postoperativen Keratitis nach LASIK beschrieben. Auch wenn die Komplikationsrate sehr gering ist und sicherlich unter der rechnerischen Komplikationsrate von 0,01 Prozent liegt, können beidseitige Komplikationen katastrophale Auswirkungen für den Patienten haben. Dies ist insbesondere zu bedenken, da das Durchschnittsalter eines Patienten, der sich einer Laserbehandlung unterzieht bei 34 Jahren liegt.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 12/2009.

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