Frühe Intervention bei vitreomakulärer Traktion
Eigene Anwendungsergebnisse zur pharmakologischen Vitreolyse
Eine anormal verlaufende Glaskörperabhebung kann zu einer vitreomakulären Traktion (VMT) mit weitreichenden Folgen wie epiretinalen Membranen und Makulalöchern führen. War bisher nur ein Abwarten und Beobachten sowie meist im späteren Stadium eine Vitrektomie als Intervention möglich, so steht seit Mai 2013 mit Ocriplasmin ein Wirkstoff zur pharmakologischen Vitreolyse und Glaskörperabhebung zur Verfügung. Dr. Karsten Klabe und Dr. Hakan Kaymak (Düsseldorf) berichten im Folgenden über die ersten eigenen Erfahrungen mit Ocriplasmin und geben einen aktuellen Überblick zum Krankheitsbild der VMT, inklusive der neuesten Klassifikationsempfehlungen sowie zur Abgrenzung der nunmehr vorhandenen Therapieoptionen.
Durch die Verbesserung der Optischen Kohärenztomografie (OCT) in den letzten Jahren und nicht zuletzt durch die Markteinführung von Ocriplasmin ist das früher wenig beachtete Krankheitsbild der VMT zunehmend in das ophthalmologische Rampenlicht gerückt. Die Problematik, die sich aus einer anormalen hinteren Glaskörperabhebung, insbesondere im Bereich der Makula, ergeben kann, geht oft auch bereits im frühen Stadium mit subjektiven Sehbeschwerden des Patienten einher: Metamorphopsien, Visusabfall, Mikropsie, Verschwommensehen, Schattensehen, zentraler Gesichtsfeldausfall. Eine Beeinträchtigung der Lebensqualität erfährt der betroffene Patient dabei meist weniger durch den Sehschärfeverlust, sondern am ehesten durch das Verzerrtsehen, das sich im Alltag vor allem beim Lesen (Zeitungen, Bildschirmarbeit, Fernsehen) und beim Autofahren (oder allgemein der Mobilität) störend bemerkbar macht.
Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Juli/August 2015.