Freiburg: DFG-Förderung für interdisziplinäres Projekt zur Glaukom-OP

Die Erfolgsraten von Glaukomoperationen soll ein gemeinsames Forschungsprojekt der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg und des Instituts für Mikrosystemtechnik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (IMTEK) verbessern. Um störende Vernarbungen zu verhindern, experimentieren die Wissenschaftler um Priv.-Doz. Dr. Jens Jordan, Schwerpunktleiter Glaukom in der Klinik für Augenheilkunde, und Prof. Dr. Jürgen Rühe, Professor für Chemie und Physik von Grenzflächen am IMTEK, mit Hydrogelen, die die Anlagerung von wuchernden Bindegewebszellen nach Trabekulektomie an der Operationswunde verhindern sollen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Projekt mit 590.000 Euro.

Bei Glaukomerkrankungen führt ein erhöhter Druck im Augeninneren auf Dauer zu einer Schädigung des Sehnervs und letztlich zur Erblindung. Der Augeninnendruck wird durch das Kammerwasser reguliert, das sich zwischen Linse und Hornhaut befindet. Um den Augeninnendruck dauerhaft zu senken, hat sich in der klinischen Praxis Trabekulektomie etabliert. Bei dieser Operation wird eine Art Ventil angelegt, durch das das überflüssige Kammerwasser aus der Vorderkammer des Auges unter die Bindehaut abfließen kann, wo es vom Körper wieder resorbiert wird. Dieses Ventil besteht aus einer chirurgisch erzeugten Fistel, einer trichterförmigen Öffnung in der Außenhaut des Auges. Diese künstliche Öffnung soll im Gegensatz zu „normalen“ Wunden möglichst nicht verheilen, damit das überschüssige Kammerwasser dauerhaft abfließen kann. Häufig lagern sich jedoch bestimmte Bindegewebszellen, so genannte Tenonfibroblasten, an der Fistel an und setzen eine Vernarbung in Gang, die den Abflusskanal wieder verschließt.

Die Freiburger Forscher erproben nun Methoden, die die Anlagerung der Tenonfibroblasten an der Fistel verhindern sollen. Hydrogele, die per Atombindung an der Gewebeoberfläche der trichterförmigen Öffnung verankert werden, sollen eine extrem zellabweisende Oberfläche schaffen, die die Tenonfibroblasten nicht andocken lässt und die Fistel dauerhaft offenhält. „Wir hoffen, dass der Einsatz von Hydrogelen die Ergebnisse der Trabekulektomie und weiterer Verfahren der filtrierenden Glaukomchirurgie langfristig verbessert“, so Priv.-Doz. Dr. Jordan.

Quelle:
Universitätsklinikum Freiburg
Klinik für Augenheilkunde

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