Drucksensor im Auge

Sensoren überwachen die unterschiedlichsten Produktionsprozesse im Alltag. Künftig sollen sie ihre Dienste auch im menschlichen Körper leisten und bei erhöhtem Augendruck Alarm schlagen.

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Ein Sensor, den Forscher am Fraunhofer-Institut für Mikro_elektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg entwickelt haben, soll künftig den Augeninnendruck von Glaukompatienten messen. Implantiert werden könne der Sensor, wenn beim älteren Glaukompatienten eine Kataraktoperation erforderlich sei. „Wir integrieren den 2,5 mal 2,6 Millimeter großen Sensor in die künstliche Augenlinse“, sagt Thomas van den Boom, Gruppenleiter Biohybride Systeme am IMS. „Das Sehvermögen wird dabei nicht beeinträchtigt.“ Boden und Deckel des Sensors bestehen aus leitfähigem Material, der Deckel ist im Gegensatz zum Boden flexibel. Steigt der Druck, dellt sich der Deckel entsprechend ein – der Abstand zwischen Boden und Deckel verringert sich, die elektrische Kapazität steigt. Über eine kleine Antenne sendet das Implantat die Druckdaten an ein Lesegerät, das sich im Bügel einer Brille befindet. Der Patient könne die Ergebnisse auf einem Zusatzgerät ansehen und feststellen, ob der Druck in einem kritischen Bereich liegt. Eine Antenne im Brillengestell versorge den Sensor über ein elektromagnetisches Feld mit der nötigen Energie. „Der Stromverbrauch des Sensors muss dafür extrem gering sein“, sagt van den Boom. „Alle ungenutzten Komponenten werden in eine Art Schlafmodus versetzt und nur bei Bedarf angeschaltet.“ Das dauerhafte Augenimplantat ist in der klinischen Studie, in etwa zwei bis drei Jahren könnte es regulär zum Einsatz kommen.

http://www.ims.fraunhofer.de

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