DOC gründet „Hall of Fame Ophthalmologie”

Anlässlich des 27. Internationalen Kongresses der Deutschen Ophthalmochirurgen (DOC 2014), der am 17. Mai in Nürnberg zu Ende ging, wurde eine Hall of Fame Ophthalmologie eingeführt: Eine virtuelle Ruhmeshalle für Persönlichkeiten, die sich durch ihr herausragendes Lebenswerk um die Augenheilkunde verdient gemacht haben. In kaum einem medizinischen Fachgebiet gibt es regelmäßig so viele diagnostische Innovationen und therapeutische Neuentwicklungen wie in der Ophthalmologie, begründet die DOC die Neuerung im Rahmen ihres Jahreskongresses. Seit vielen Jahren seien deutsche Augenärzte und Wissenschaftler mit ihrer Innovationskraft sogar führend; andere Persönlichkeiten haben die Augenheilkunde wiederum auf gesellschaftlichem Gebiet außerordentlich gefördert. „Doch bisher wurden die großen Namen der Ophthalmologie und ihre Verdienste nur äußerst spärlich oder am Rande gewürdigt“, beklagt Augenarzt und DOC-Kongresspräsident Dr. Armin Scharrer (Fürth). „Es war höchste Zeit, das zu ändern.“ Die ersten vier Mitglieder wurden durch die Programmkommission des DOC 2014 gewählt. Ab 2015 werden die DOC-Teilnehmer selber über die Aufnahme weiterer Persönlichkeiten entscheiden.

Aufgenommen wurden:

Franz Badura (geb. 1968)
Instrumentalpädagoge, Musikschulleiter und Trompeter aus Amberg, der nach der eigenen Diagnose 1986 in die Patientenorganisation PRO RETINA Deutschland e.V. eintrat, sich seitdem unermüdlich um die Netzhautforschung bemüht und PRO RETINA heute als Vorstandsvorsitzender leitet.

Prof. Otto-Erich Lund (geb. 1925)
Augenarzt, von 1968 bis 1993 Ordinarius für Augenheilkunde an der Ludwig Maximilians Universität München und Leiter der größten Universitäts-Augenklinik Deutschlands. Er etablierte an seiner Klinik als erster selbständige Fachabteilungen und befasste sich intensiv mit der aufkommenden Mikrochirurgie der Netzhautablösung, der Glaskörper- und Orbitachirurgie, der Laserbehandlung des Glaukoms, der Photo- und später Laserkoagulation bei der Retinopathia diabetica und der konservativen, nichtoperativen Therapie von Augentumoren.

Prof. Gottfried O. H. Naumann (geb. 1935)
Augenarzt, von 1975 bis 1980 Vorstand der Universitäts-Augenklinik Tübingen und von 1980 bis 2003 Vorstand der Universitäts-Augenklinik Erlangen. Erwarb sich besondere Verdienste um die Erforschung und Einführung neuer mikrochirurgischer Verfahren an den Vorderabschnitten des Auges sowie bei der Wundheilung des Auges. 1992 bis 1995 Mitglied der Gründungskommission der neuen Medizinischen Fakultät der TU Dresden und 1997 Gründung der „Gottfried und Lieselotte Naumann Stiftung e.V.“ zur Förderung der Ophthalmopathologie.

Prof. Achim Wessing (geb. 1933)
Augenarzt, von 1974 bis 1978 Lehrstuhlinhaber an der Universitäts-Augenklinik Tübingen und Direktor der Abteilung IV-Retinologie. Von 1978 bis 1996 Direktor der Abteilung für Erkrankungen des hinteren Augenabschnitts (Retinologie) an der Universitäts-Augenklinik Essen. Er erwarb sich unter anderem große Verdienste um die Weiterentwicklung der Fluoreszenz-Angiographie der Retina und der modernen Tumortherapie am Auge.

Franz Badura, Prof. Naumann und Prof. Wessing hielten bei der DOC 2014 persönlich je eine Ehrenvorlesung. Prof. Lund wurde durch seine Tochter vertreten.

DOC-Teilnehmer entscheiden über Aufnahme

2015 entscheiden die DOC-Teilnehmer selbst, wer der Hall of Fame Ophthalmologie angehören wird. Denn ab sofort werden jedes Jahr mindestens zwei neue Persönlichkeiten von den DOC-Teilnehmern gewählt. Dass diese Wahl besonders objektiv verläuft, garantiert schon allein die große Zahl der DOC-Besucher. Dieses Jahr wurde mit 5.486 Besuchern ein neuer Rekord erreicht.

Quelle:
DOC

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