Die Bedeutung von Entzündungsprozessen beim Glaukom

Bei der Senkung des Augeninnendrucks zur Behandlung des Glaukoms werden altersbedingte Veränderungen, einschließlich Entzündungen und oxidativem Stress, nicht berücksichtigt. Ein Eingreifen in solche Mechanismen könnte hilfreich sein, um den Sehkraftverlust zu verhindern. Beispielsweise konnte durch die Blockierung der IL-6-Trans-Signalisierung in menschlichen Netzhautendothelzellen die Expression von Entzündungsgenen und die zelluläre Seneszenz verringert werden. Priv.-Doz. Dr. Sabrina Reinehr, Julia P. Zehge und Prof. Dr. Stephanie C. Joachim (Bochum) erläutern die Bedeutung von Entzündungsprozessen beim Glaukom.

Das Glaukom ist sowohl in Europa als auch weltweit eine der häufigsten Ursachen für Erblindung. In Deutschland sind zirka 1.000.000 Personen bereits betroffen und etwa fünf Millionen haben ein erhöhtes Risiko für ein Glaukom. Diese Zahl wird in den kommenden Jahren, aufgrund der fortschreitenden Alterung der Gesellschaft, weiter zunehmen. Das Glaukom ist eine multifaktorielle Augenerkrankung, die durch eine fortschreitende, irreversible Schädigung des Sehnervs und den Verlust von retinalen Ganglienzellen (RGZ) gekennzeichnet ist. Während die Senkung des Augeninnendrucks die primäre Behandlungsstrategie für die Glaukomerkrankung bleibt, reicht dieses jedoch oft nicht aus, um das Fortschreiten des Sehverlustes vollständig zu stoppen. Dies deutet darauf hin, dass andere Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen. Neben einem erhöhten Augeninnendruck ist das Alter einer der wichtigsten Risikofaktoren, um an einem Glaukom zu erkranken.

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