DGII: “Nobelpreis für den Femtosekundenlaser”

Eines der innovativsten und präzisesten Instrumente der operativen Augenheilkunde hat die höchste in der Wissenschaft zu vergebende Ehrung erhalten – oder, besser gesagt, seine Erfinder. Denn der Physiknobelpreis geht in diesem Jahr an die Wegbereiter des Femtosekundenlasers. Darauf macht die Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII) aufmerksam.

Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hat am 2. Oktober 2018 bekannt gegeben, dass der diesjährige Nobelpreis in Physik an die Wissenschaftler Arthur Ashkin (USA), Gerard Mourou (Frankreich) und Donna Strickland (Kanada) geht. Sie werden für ihre bahnbrechenden Erfindungen im Bereich der Laserphysik geehrt, durch welche die Laser in der Industrie und besonders in der Medizin zu hochpräzisen Werkzeugen wurden. So entwickelten Donna Strickland und ihr damaliger Doktorvater Gerard Mourou gemeinsam eine Technik, die Laserpulse kürzer und deutlich heller werden lässt. Das führte zur Entwicklung des Femto¬sekun-den¬lasers, dessen Pulse etwa eine Million Mal kürzer sind als die bis dahin ver¬wendeten Nanosekundenlaser. Die Laser werden hierdurch wesentlich präziser und schonender.

Das ist von ganz besonderem Vorteil in der Augenheilkunde. Der Femtosekundenlaser wird in der refraktiven Chirurgie und in den letzten zehn Jahren zunehmend in der Kataraktchirurgie eingesetzt, bei der durch seine Anwendung die Kapsulotomie (die Eröffnung der Linsenkapsel zu Beginn der Operation des Grauen Stars) von ungeahnter Präzision erfolgen und die bei der herkömmlichen Methode im Auge eingesetzte Ultraschallenergie drastisch reduziert werden kann.Trotz dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse haben immer wieder PKV-Patienten Probleme bei der Kostenübernahme für den Eingriff durch ihren Versicherungsträger. Die DGII hofft in diesem Zusammenhang, dass die Nachricht von dem Nobelpreis zu einem besseren Verständnis der innovativen Methode beiträgt.

Ausdrücklich nennt die Akademie in ihrer Begründung der Verleihung die von Mitgliedern der DGII (Marcus Blum und Walter Sekundo) eingeführte refraktive Methode der small lenticule extraction (SMILE), die sich in der operativen Behandlung von Fehlsichtigkeiten schnell bewährt hat und dabei den Nervenplexus in der Hornhaut (im Unterschied zu anderen Verfahren) weitgehend schont.

Quelle:
Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII)

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