Kurznachrichten

Zahlen zur Gewebespende 2022: Augenhornhaut stabil

3.070 Menschen spendeten in Deutschland im Jahr 2022 Gewebe – ein neuer Rekord, teilt das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) als Gesellschafter der Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) mit. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die DGFG die Gewebespende erneut steigern: 53 Gewebespendekoordinatoren und -koordinatorinnen bearbeiteten knapp 45.000 Spendermeldungen, führten 7.915 Aufklärungsgespräche und erhielten 3.367 Zustimmungen. 42,5 Prozent aller Spender, Spenderinnen und Angehörigen stimmten einer Gewebespende zu. Zweitstärkstes Bundesland in 2022 ist Sachsen: Hier wurden insgesamt 446 Gewebespenden realisiert, davon 102 am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), einer Gesellschafterin der DGFG. Hier liegt die Zustimmungsquote sogar bei 45,5 Prozent. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung blicke die DGFG besorgt in die Zukunft, so das UKL.

Augenärzte starten Petition für kommunales Feuerwerk

Das Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper hat sich in den beiden Pandemiejahren insgesamt als effektive Maßnahme erwiesen, die Gesamtzahl der Augenverletzungen zur Silvesterzeit um 86 Prozent in 2020/2021 und um 61 Prozent in 2021/2022 zu reduzieren. Damit ist gleichwohl im zweiten Pandemiejahr trotz Verkaufsverbot die Zahl der Unfälle wieder leicht angestiegen, wie die aktuelle Umfrage der „Arbeitsgruppe Sicheres Feuerwerk“ der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) zeigt. Die Zunahme ist vermutlich unter anderem auf die gelockerten Versammlungsbeschränkungen zurückzuführen. Für dieses Jahr, in dem Pyrotechnik wieder frei verkäuflich ist, erwartet die DOG einen neuerlichen Anstieg bei den Augenverletzungen. Die Arbeitsgruppe will deshalb eine Petition auf den Weg bringen, die privates durch kommunales Feuerwerk ablöst.

Folgen der Geographischen Atrophie: Politische Empfehlungen für EU-Parlament

Die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) mit ihrer Spätform, der Geographischen Atrophie (GA), ist die Hauptursache für Erblindung in den Industrienationen – mit entsprechenden Folgen für den Einzelnen, aber auch für die Gesellschaft und die Wirtschaft. Um der wachsender Gefahr der Erblindung in EU-Bevölkerung entgegenzutreten, haben Wissenschaftler, Patientenvertreter und Angehörige von Betroffenen aus Italien, Spanien, Deutschland und Frankreich politische Empfehlungen erarbeitet und dem EU-Parlament vorgelegt. Damit ist ein erster wichtiger Schritt zur besseren Behandlung der Krankheit auf europäischer Ebene getan.

ERC Starting Grant für Forschung zu Ersatz-Netzhaut

Um Erkrankungen der Netzhaut besser behandeln zu können, forscht Priv.-Doz. Dr. Zohreh Hosseinzadeh an der Erzeugung einer funktionsfähigen menschlichen Netzhaut. Für ihre Forschung erhielt Hosseinzadeh, Gruppenleiterin am Paul-Flechsig-Institut, Zentrum für Neuropathologie und Hirnforschung der Medizinischen Fakultät Leipzig, einen der mit jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro dotierten Starting Grants des Europäischen Forschungsrats (ERC). Dieser Forschungspreis gehört zu den renommiertesten europäischen Wissenschaftsförderungen.

Armutsfalle Sehbehinderung

Menschen mit Sehbehinderung drohen der Ausschluss aus der Gesellschaft, Isolation und Armut. Auch Hilfsorganisationen wie Pro Retina Deutschland e. V. geraten angesichts der ausbleibenden Förder- und Spendengelder für Menschen mit Behinderung immer mehr an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Darauf weist Pro Retina anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember hin.

Studie: Sozio-ökonomische Auswirkungen der Spätformen der AMD

Die Organisation Retina International hat die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Spätformen der Altersabhängigen Makula-Degeneration (AMD) analysieren lassen. Untersucht wurden die Kosten in den USA, Deutschland und Bulgarien. Allein für Deutschland belaufen sich die wirtschaftlichen Folgekosten infolge von AMD auf 7,6 Milliarden Euro im Jahr. Diese Zahl veranschauliche die Dimension der unbekannten Volkskrankheit, so PRO RETINA Deutschland e. V. und appelliert, AMD ins Zentrum der gesundheitlichen Aufklärung zu rücken und die Versorgung der Betroffenen zu verbessern.

Kindliche Kurzsichtigkeit bremsen

Die Adventszeit naht, es wird früh dunkel, viele Familien igeln sich zu Hause ein. Damit schwindet ein wichtiger Faktor, der Kinder vor Kurzsichtigkeit schützt: das Tageslicht. „Tageslicht hemmt das Längenwachstum des Augapfels und bremst so Kurzsichtigkeit ab“, erläutert Professor Dr. med. Wolf Lagrèze von der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). „Wir empfehlen daher zwei Stunden Aufenthalt pro Tag im Freien, das hilft gegen Kurzsichtigkeit – vermutlich bis ins junge Erwachsenenalter.“ Womit kann man die Fehlsichtigkeit sonst noch aufhalten? DOG-Experten geben Auskunft und einen Ausblick auf neue Forschungserkenntnisse.

Neugründung: DOG-Sektion Ophthalmologische Onkologie sucht Mitglieder

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) initiiert die Gründung einer Sektion für Augentumoren. Die „Sektion DOG-Ophthalmologische Onkologie“ soll künftig alle Aktivitäten und Expertisen auf diesem Spezialgebiet der Augenheilkunde bündeln. „Augentumoren sind seltene Erkrankungen, die aber das Sehvermögen und das Leben bedrohen“, erläutert Sektionssprecher Professor Dr. med. Dr. h.c. Nikolaos Bechrakis. Die neue Sektion soll vor allem Fortschritte in Wissenschaft und Therapie fördern und sich für die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten einsetzen. Die DOG freut sich über Mitglieder, die mitarbeiten wollen, teilt die Gesellschaft mit.

Bundesweiter AMD-Tag und AMD-Aktionswoche 2022 der Pro Retina

Mit dem neu ins Leben gerufenen bundesweiten AMD-Tag macht PRO RETINA Deutschland e. V. auf die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) aufmerksam. Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Netzhauterkrankung, die oftmals zur Erblindung führt. In Veranstaltungen informiert die Selbsthilfeorganisation am AMD-Tag und in der AMD-Aktionswoche vom 19. bis zum 26. November über Ursachen, Prävention, Diagnose und Therapie von AMD.

Retinoblastom: ADAM-Proteine an Entstehung beteiligt

Das Retinoblastom ist eine seltene Krebserkrankung des Auges, die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Der Ursprung dieses kindlichen Augentumors liegt in der Netzhaut (Retina). Welche Faktoren die Entstehung des Retinoblastoms begünstigen, ist noch weitgehend unklar. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun in Laborversuchen zeigen können, dass die beiden Proteine ADAM 10 und ADAM 17 an der Entstehung des Retinoblastoms beteiligt sind.