BVA fordert zu Früherkennungsuntersuchungen auf

Mit der Anzahl der Lebensjahre steigt auch die Häufigkeit von Augenkrankheiten, doch bei rechtzeitiger augenärztlicher Behandlung können Sehbehinderung und Blindheit immer besser bekämpft werden, betont der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) und fordert zu regelmäßigen Früherkennungsuntersuchungen ab einem Alter von 40 Jahren auf. Denn die erfolgreiche Behandlung von Augenkrankheiten wirke sich auch auf die allgemeine Gesundheit der Betroffenen aus: „Das Risiko von Stürzen nimmt ab und auch Depressionen treten seltener auf“, erläutert Prof. Dr. med. Bernd Bertram, der erste Vorsitzende des BVA.

Ein gutes Sehvermögen ist gerade im höheren Lebensalter sehr wichtig für die Lebensqualität. Wie aktiv wir sind, hängt mit davon ab, wie gut wir unsere Umgebung wahrnehmen. „Es ist bekannt, dass Augenkrankheiten wie Katarakt, Altersabhängige Makuladegeneration (AMD), Glaukom und diabetische Netzhauterkrankungen gerade im höheren Lebensalter das Sehvermögen beeinträchtigen können“, macht Prof. Bertram klar. Er fügt an: „Doch nicht jedem ist bewusst, wie sich der Erhalt der Sehkraft bis ins hohe Alter auf die gesamte Gesundheit auswirkt.“

Sturzrisiko senken, Depressionen vermeiden

Die erfolgreiche Behandlung einer das Sehen behindernden Augenkrankheit kann das Sturz- und Frakturrisiko senken: Innerhalb eines Jahres nach Kataraktoperation sinkt die Gefahr einer Hüftfraktur im Vergleich zu nicht operierten Patienten mit Katarakt. Belegt ist auch, dass Patienten mit einer trockenen Makuladegeneration im fortgeschrittenen Stadium (der so genannten geographischen Atrophie) ein elf Prozent höheres Risiko haben, den Bruch der Hüfte zu erleiden als Patienten ohne Augenkrankheit. Augenkrankheiten im Alter sind daneben auch häufig mit Depressionen verbunden. Dazu trägt der Umstand bei, dass sich ältere Menschen wegen ihrer Sehbehinderung in ihren täglichen Aktivitäten und ihrer Mobilität zusätzlich eingeschränkt fühlen.

Rechtzeitig handeln

Bei einer augenärztlichen Untersuchung lassen sich die das Sehen bedrohenden Krankheiten in der Regel schon feststellen, noch bevor der Patient selbst Symptome wahrnimmt. „Das gilt insbesondere für das Glaukom, bei dem der Sehnerv allmählich und vom Patienten in der Regel unbemerkt abstirbt“, betont Professor Bertram. Rechtzeitig erkannt, lässt sich in den allermeisten Fällen eine wirksame Therapie einleiten. Der Berufsverband der Augenärzte rät daher allen Menschen ab dem Alter von 40 Jahren zu regelmäßigen augenärztlichen Früherkennungsuntersuchungen, auch wenn diese von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt werden.

Auf Anzeichen achten

Angehörige älterer Menschen können zusätzlich darauf achten, ob es bei ihnen Anzeichen für bisher nicht bemerkte Probleme mit den Augen gibt. Zu diesen Zeichen gehören:
• Anstoßen an oder Stolpern über Objekte am Rand des Gesichtsfelds
• unsicheres Gehen
• die Augen zusammenkneifen oder den Kopf neigen, wenn man versucht, etwas zu fokussieren
• an dem Objekt, das man nehmen will, vorbei greifen
• Einstellen täglicher Aktivitäten wie Lesen und Schreiben

„Wer bei einem älteren Verwandten so etwas beobachtet, sollte ihn ermuntern, sich beim Augenarzt untersuchen zu lassen“, rät Prof. Bertram. Manchmal ist nur eine neue Brille notwendig, vielleicht ist aber auch eine Operation des Grauen Stars nötig, um den Durchblick wieder herzustellen. Und auch im Falle einer Altersabhängigen Makuladegeneration, einer diabetischen Netzhauterkrankung oder eines Glaukoms gibt es heute wirksame Behandlungen, die das Sehvermögen und damit die Lebensqualität langfristig erhalten können.

Wer einen Einblick gewinnen will, wie Augenärzte dazu beitragen, dass ihre Patienten in jedem Lebensalter von einem möglichst guten Sehvermögen profitieren, hat dazu bei der zwölften Woche des Sehens Gelegenheit, die vom 8. bis 15. Oktober 2013 stattfindet. http://www.woche-des-sehens.de

Quelle:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA)
http://www.augeninfo.de

 

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