Bundesweiter Sehbehindertentag weist auf Probleme beim Einkaufen hin
Seit 10 Jahren findet am 6. Juni bundesweit der Sehbehindertentag statt. In diesem Jahr nutzt der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) den Aktionstag, um auf die Probleme der Betroffenen beim Einkaufen hinzuweisen.
Wie groß muss die Schrift auf einem Preisschild sein, damit ein sehbehinderter Mensch es entziffern kann? Und wie findet er überhaupt erst einmal das richtige Regal? Vielen Bundesbürgern ist nicht klar, dass sehbehinderte Menschen große Probleme beim Einkaufen haben. Klein gedruckte Informationen, Hindernisse in den Gängen und grelles Licht sind nur drei von vielen Ärgernissen.
Der Allgemeine Blinden- und Sehbehindertenverein und das Blindenhilfswerk in Berlin wollten es genauer wissen und haben deshalb im Mai 2008 eine Umfrage unter sehbehinderten Berlinern durchgeführt. Das Ergebnis: Große und kontrastreiche Schrift sowie blendfrei beleuchtete Regale sind sehr wichtig, und besonders geschätzt werden Ansprechpartner, die ohne Zeitdruck beim Einkauf behilflich sind.
Dies hat auch die Kaufhof AG erkannt und deshalb eine kostenlose Einkaufsbegleitung für blinde und sehbehinderte Kunden eingeführt. Interessenten können bundesweit in jeder Filiale anrufen und mit dem Sekretariat der jeweiligen Geschäftsleitung einen Termin vereinbaren. Heute führen der DBSV und das Einzelhandelsunternehmen zudem in rund 20 Kaufhof-Filialen Informationsveranstaltungen durch. Dabei können Sehende mit einer speziellen Simulationsbrille testen, wie es sich anfühlt, den Einkauf mit einer Sehbehinderung zu erledigen.
Die sehbehindertengerechte Gestaltung von Einkaufslandschaften sei eine direkte Investition in die Zukunft. „Große Schrift und eine gute Beleuchtung sind nicht nur hilfreich für sehbehinderte Kunden, sondern ganz sicher auch eine Erleichterung für die immer größer werdende Gruppe der älteren Kunden allgemein“, betont DBSV-Präsidentin Renate Reymann.
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