Bedeutung der „Bulbusmassage“ bei einem Zentralarterienverschluss

Kritische Beurteilung einer häufig ausgeführten Therapie

Eine „Bulbusmassage“ stellt die erste Behandlungsmethode dar, die bei einem Zentralarterienverschluss (ZAV) ohne Zeitverlust ausgeführt werden sollte. Die Wirksamkeit einer Massage wurde früher und auch in neuester Zeit angezweifelt. Der folgende Beitrag ist ein Auszug aus dem umfangreichen Manuskript von Prof. Dieter Schmidt (Freiburg). Mit dieser Arbeit soll gezeigt werden, dass eine Massage wirkungsvoll und hilfreich sein kann. Es handelt sich hierbei um die erste größere Abfassung zum Thema der wirkungsvollen Behandlung einer Bulbusmassage bei einem ZAV.

Ein arteriitischer beziehungsweise ein nicht-arteriitischer akuter Zentralarterienverschluss (ZAV) führt in Sekunden zur Amaurose des hochentwickelten Sehorgans. Die Erblindung tritt häufig isoliert, als Folge von kardiovaskulären Erkrankungen auf. Infarkte unterschiedlicher Organe können vor, gleichzeitig oder nach einem ZAV entstehen; gefürchtet sind Schlaganfall und Herzinfarkt. Eine Wiederherstellung des Sehvermögens durch therapeutische Maßnahmen hängt vom Ausmaß des Verschlusses (inkompletter, subtotaler oder totaler ZAV) und von der Zeit bis zum Behandlungsbeginn ab. Bei einem akuten Verschluss ist Eile geboten. Die Aussicht auf eine Besserung ist am größten, wenn ein ZAV wenige Stunden vor der Untersuchung aufgetreten ist. Als Erstmaßnahme wird eine „Bulbusmassage“ empfohlen, um die Sehfunktion wiederherzustellen beziehungsweise zu verbessern. Es wurde aber hervorgehoben: „Ein funktionsverbessernder Effekt einer Bulbusmassage wurde bisher in keiner prospektiven und randomisierten Studie explizit nachgewiesen“ (Leitlinie DOG 2016). Zur Frage der Bulbusmassage als wirksame Behandlungsmöglichkeit wird im Folgenden hingewiesen.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Ausgabe Dezember 2025.

Ähnliche Beiträge