Autor: Ulrike Lüdkte

München: Erste Gentherapie-Studie bei LHON-Patienten

An der Augenklinik der LMU (Direktor: Prof. Dr. Siegfried Priglinger), Klinikum der Universität München, ist im April eine Gentherapie-Studie bei Patienten mit Leber’scher hereditärer Optikuneuropathie (LHON) gestartet: Durchgeführt wird die Studie von Priv.-Doz. Dr. Armin Wolf in Kooperation mit dem Friedrich Baur Institut der Neurologischen Klinik der LMU München (Prof. Dr. T. Klopstock). Seit April wurden bereits mehrere Patienten in die Studie eingeschlossen und behandelt. Die Studie ist die erste Genersatz-Therapie bei einer hereditär bedingten Optikapathie bei Patienten mit einer m.11778 Mutation bei Leber’scher hereditärer Optikusneuropathie (LHON).

Update Neuroophthalmologie: Das Auge als Fenster zum Gehirn

Das Auge enthält den einzigen optisch zugänglichen Teil des Gehirns: die Retina mit Gefäßen und dem Eintritt des Sehnerven. Bei vielen neurologischen Erkrankungen lassen sich Veränderungen am Auge feststellen, die mit entsprechenden Hirnveränderungen korrelieren. Prominentestes Beispiel ist die Multiple Sklerose. Eine genaue Analyse spezifischer Augenbewegungen und Sehfunktionen erlaubt zudem gezielte Rückschlüsse auf die dafür verantwortliche Schädigung im Gehirn, ihre Lokalisation und auch die begleitenden kognitiven Störungen. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Mannheim aufmerksam.

Wechselnde Sehschärfe kann frühes Warnzeichen für Diabetes sein

Verändert sich die Sehschärfe innerhalb eines Tages, kann dies ein frühes Warnzeichen für Diabetes mellitus sein. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) im Vorfeld ihres 114. Kongresses hin, der vom 29. September bis 2. Oktober 2016 in Berlin stattfindet. „Der Augenarzt kann Folgen der Stoffwechselerkrankung schon mit einer einfachen Untersuchung des Augenhintergrundes erkennen“, erläutert Professor Dr. med. Horst Helbig, Präsident der DOG. Früherkennung und regelmäßige Untersuchungen des Auges sind bei Diabetes wichtig, weil sonst schwere Netzhautschäden drohen. Die Zahl der Diabeteserkrankungen steigt in Deutschland dramatisch an – schätzungsweise zwei Millionen Menschen sind betroffen, ohne davon zu wissen.

Kindliche Myopie: Atropin schützt am besten vor Sehschwäche

Vor Kurzsichtigkeit schützen Atropin-Augentropfen am besten, gefolgt von multifokalen Kontaktlinsen und Tageslicht. Dieses Ranking ist das Ergebnis einer weltweiten Netzwerk-Analyse, die sechzehn Studien mit überwiegend asiatischen Kindern auswertet. Erfahrungen deutscher Augenärzte mit der Verordnung von Atropin bestätigen dies. „Jetzt sind dringend Studien in Deutschland notwendig, um Wirksamkeit, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen von Atropin zu prüfen“, fordert Professor Dr. Horst Helbig, Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Was Eltern und Schulen unterdessen tun können, wird eines der Themen des 114. DOG-Jahreskongresses sein, der vom 29. September bis 2. Oktober 2016 unter dem Motto „Augenheilkunde – ein großes Fach“ in Berlin stattfindet.

Mindestens jeder fünfte Seniorenheim-Bewohner leidet unnötig unter Sehbeeinträchtigungen

Etwa 32 Millionen Mal pro Jahr suchen Patienten in Deutschland die bundesweit 5.500 niedergelassenen Augenärzte auf. „Damit behandeln Ophthalmologen nach Hausärzten und Gynäkologen die meisten Patienten“, erklärt Professor Dr. med. Horst Helbig, Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). Zugleich wird der augenärztliche Bedarf aus demographischen Gründen in den nächsten zwei Jahrzehnten um zwanzig Prozent steigen – bereits jetzt leidet jeder fünfte Bewohner eines Seniorenheims unnötig unter Sehbeeinträchtigungen, wie erste Erhebungen zeigen. Was das für die Forschung bedeutet, diskutieren Experten auf dem 114. Kongress der DOG unter dem Motto „Augenheilkunde – ein großes Fach“. Dort stellen Forscher unter anderem neue Therapieansätze für die altersabhängige Makuladegeneration (AMD), den Grauen und Grünen Star vor. Der Kongress findet vom 29. September bis 2. Oktober 2016 in Berlin statt.

Mit Blinzelreflex synchronisierte Form der Augenbewegung

Ein Neurowissenschaftler-Team unter Leitung von Professor Peter Thier von der Abteilung Kognitive Neurologie des Hertie-Instituts für Klinische Hirnforschung hat eine neue Art Augenbewegung entdeckt, bei der das Auge, wenn es verdreht ist, wieder in die Ausgangslage zurückbewegt wird. Bei schnellen Bewegungen der Augen wird das Sehen jedes Mal kurz unterbrochen, wodurch wir für einen Moment effektiv blind sind. Die neuentdeckte Augenbewegung tritt aber immer gerade dann auf, wenn wir blinzeln. So fallen die Sehunterbrechungen durch Augenbewegung und Blinzeln zusammen. Effektiv werde dadurch einige Zeit eingespart, in der wir nichts sehen würden – bis zu 15 Minuten am Tag, so die Wissenschaftler zu ihrer Studie.

Augenklinik Bonn und Sankara Eye Foundation Indien vereinbaren Kooperation

Zwischen der Universitäts-Augenklinik Bonn und der größten Augenklinikskette in Indien, der Sankara Eye Foundation India, wurde während eines hochrangigen Besuchs der Foundation am 17., 18. und 19. Mai 2016 in Bonn eine zukünftige Kooperation vereinbart. Dr. Kaushik Murali, Präsident der Sankara Eye Foundation Indien, und Prof. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn, haben Kooperationsprojekte auf den Gebieten Ausbildung, Forschung und Technologie abgesprochen.