Autor: Ulrike Lüdkte

Förderprogramm ausgeschrieben

Aufgrund der großen Resonanz wird das Förderprogramm für Augenheilkunde von Bayer auch in diesem Jahr fortgeführt, teilt das Unternehmen mit. Ärzte und Wissenschaftler, die an zukunftsweisenden ophthalmologischen Forschungsprojekten in der Klinik oder Grundlagenforschung arbeiten, können sich bis zum 30. Juni 2017 für die Förderperiode 2018 bewerben. Die Fördersumme in Höhe bis zu 50.000 Euro wird von einer unabhängigen Expertenkommission vergeben. Die Jury besteht aus renommierten deutschen Ophthalmologen und Grundlagenforschern, so Bayer.

Nervenzellen im Auge signalisieren die Wiederkehr eines Bildes

Wissenschaftler an der Klinik für Augenheilkunde der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) um Prof. Tim Gollisch haben Nervenzellen im Auge von Mäusen entdeckt, die bei der Stabilisierung der Blickrichtung eine wichtige Rolle spielen könnten. Dabei handelt es sich um eine spezielle Gruppe von Nervenzellen, die nach einer Augenbewegung nur dann aktiv werden, wenn wieder das gleiche Bildmuster auf sie fällt wie vor der Augenbewegung. Diese Zellen melden, wenn sich im zuständigen Bereich über die Augenbewegung hinweg nichts geändert hat: Damit funktionieren sie wie „Déjà-vu“-Detektoren. Dies könnte als wichtiges Signal dafür dienen, dass eine erfolgreiche Korrekturbewegung der Augenposition stattgefunden hat. Die Untersuchungen im Sonderforschungsbereich 889 „Zelluläre Mechanismen sensorischer Verarbeitung“ an der UMG wurden im Wissenschaftsmagazin „eLife“ veröffentlicht.

Makuladystrophie: Verändertes Gen identifiziert

Wissenschaftlern um die Oldenburger Biochemiker Prof. Dr. Karl-Wilhelm Koch und Farina Vocke an der Carl-von-Ossietzky Universität ist es gelungen, die genetischen Veränderung des Erbguts zu identifizieren und genauer zu untersuchen, die für Makuladystrophie verantwortlich sind. Die Ergebnisse sind in dem Fachjournal „Human Molecular Genetics“ erschienen. Die Experten erhoffen sich auch Rückschlüsse auf andere Formen von Netzhauterkrankungen, wie der altersabhängigen Makuladegeneration.

Gießen: Neues Schwerpunktprogramm zu Gentherapien bei neuroretinaler Degeneration

An der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist es Prof. Dr. Dr. Knut Stieger (Koordinator und Sprecher) und Prof. Dr. Birgit Lorenz (Ko-Koordinatorin) gelungen, ein neues DFG-Schwerpunktprogramm (SPP) „Gen- und zellbasierte Therapien für die Behandlung neuroretinaler Degeneration“ einzuwerben. Wissenschaftler aus den Bereichen Ophthalmologie, molekulare Biologie, Gentherapie, Zelltherapie, Pharmakologie, Immunologie und Vektorologie werden künftig in einem interdisziplinären Verbund zusammenarbeiten.

BGH-Urteil zur Kostenübernahme einer LASIK-Operation durch PKV

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass eine Fehlsichtigkeit auf beiden Augen von –3 beziehungsweise –2,75 Dioptrien eine Krankheit im Sinne von § 1 Abs. 2 der Musterbedingungen für die Krankheitskosten- und Krankenhaustagegeldversicherung darstellt und der private Krankenversicherer deshalb bei Vorliegen der weiteren Voraussetzungen auch die Kosten einer LASIK-Operation zur Beseitigung dieser Fehlsichtigkeit tragen muss.

Mehr Sicherheit für Sehbehinderte im Straßenverkehr gefordert

Im Straßenverkehr sind sehbehinderte und blinde Fußgänger besonderen Risiken und Gefahren ausgesetzt: Viele erkennen andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse zu spät oder gar nicht. Zu ihrem eigenen Schutz sollten Betroffene ihre Sehbehinderung gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern kenntlich machen, empfiehlt die Stiftung Auge der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Dafür eignen sich beispielsweise ein weißer Blindenstock, eine gelbe Armbinde oder die Begleitung durch einen Blindenhund. Die Stiftung Auge erklärt, warum diese Hilfsmittel wichtig sind und spezielle Schulungen zur Orientierung und Mobilität im Straßenverkehr für die Betroffenen notwendig, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Universitäts-Augenklinik Köln führt 2.000ste DMEK durch

An der Kölner Universitäts-Augenklinik konnte erfolgreich bei einer Patientin die 2.000ste lamelläre Hornhauttransplantation (DMEK) durchgeführt werden. Seit 2011 ersetzen an der Kölner Uniklinik in zunehmender Zahl lamelläre minimalinvasive Transplantationen wie DMEK und DALK die perforierende Keratoplastik: diese machen an der Kölner Universitäts-Augenklinik inzwischen 80 Prozent der mehr als 600 Transplantationen im Jahr aus. Hauptvorteil der lamellären Techniken ist neben der schnelleren und besseren Erholung der Sehschärfe vor allem die größere Sicherheit (siehe http://www.dmek.de ).

Rund 5.900 Teilnehmer verzeichnete die AAD 2017

Die 18. Augenärztliche Akademie Deutschland lockte vom 14. bis 18. März erneut 5.900 Teilnehmer an. Bei den Vorträgen zum Hauptthema „Demographischer Wandel – Herausforderung und Perspektive für die Augenheilkunde“ zeigte sich immer wieder: Augenärztliche Fachkenntnis ist in Deutschland gefragt wie nie. Augenärzte und ihre Mitarbeiter zeigen ein ungebrochenes Interesse an der Fortbildung, um diese Fachkenntnis zu erhalten und auszubauen. Die Teilnehmerzahlen der größten augenärztlichen Fortbildungstagung im deutschsprachigen Raum bleiben auf dem äußert hohen Niveau der Vorjahre: Mehr als 2700 Augenärzte, knapp 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Praxen und Kliniken, zudem Vertreter von Pharma- und Medizintechnikunternehmen, Fachmedien und Selbsthilfeorganisationen trafen sich in Düsseldorf zum Erfahrungsaustausch. Etliche der mehr als 300 Kurse, Wetlabs und Symposien waren auch in diesem Jahr bereits vor Beginn des Kongresses ausgebucht. Darauf macht der BVA im Nachgang der Tagung aufmerksam.

Hohe Auszeichnung für Dresdner RP-Forscher

Dr. Volker Busskamp, Forschungsgruppenleiter am DFG Forschungszentrum für regenerative Therapien der TU Dresden (CRTD) erhielt den mit 60.000 Euro dotierten Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis 2017. Der Biotechnologe, Neurowissenschaftler und Stammzellforscher wurde für seine außerordentlich anwendungsbezogene neurobiologische Forschung geehrt, die sich in klinischen Gentherapiestudien bei der Retinitis pigmentosa und einem robusten und vielseitigen Werkzeug für die Grundlagenforschung niedergeschlagen hat.

Deutsches Förderprogramm für Augenheilkunde 2017 verliehen

Auch in diesem Jahr wurde im Rahmen des Forum Oculus die Urkunde für das Deutsche Förderprogramm für Augenheilkunde von Bayer in Höhe von bis zu 50.000 Euro an einen Nachwuchsforscher vergeben. Das Projekt „Ocular immunology revisited – how AAV gene therapy challenges the deviant immune response of the eye“ von Prof. Dr. Dr. Dominik Fischer aus Tübingen vereint Grundlagenforschung und Klinik in hervorragender Weise, so das Urteil der unabhängigen Expertenkommission.