Autor: Ulrike Lüdkte

Warum es beim Blinzeln nicht dunkel wird

Das Gehirn scheint eine Art Gedächtnis für das gerade Gesehene zu haben. Wo dieses Gedächtnis liegt und wie es funktioniert haben Caspar Schwiedrzik und Sandrin Sudmann, Neurowissenschaftler am Deutschen Primatenzentrum und der Universitätsmedizin Göttingen, zusammen mit Kollegen aus den USA an Epilepsie-Patienten untersucht. Dabei haben sie ein Gehirngebiet identifiziert, das für das Wahrnehmungsgedächtnis eine entscheidende Rolle spielt. Diese Erkenntnis trägt dazu bei, besser zu verstehen, wie Wahrnehmung und Gedächtnis interagieren (Current Biology).

Selbstmessendes mobiles OCT mit automatisierter Auswertung

Die Berner Firma Mimo AG ein fortgeschrittenes Überwachungssystem für die Retina entwickelt, das die rechtzeitige Diagnose von Netzhautveränderungen vereinfachen und verbessern soll. Gemeinsam mit der Forschungsgruppe HuCE-optoLab des Zentrums Technologien in Sport und Medizin an der Berner Fachhochschule wurde unter der Leitung des Basler Ophthalmologen Peter Maloca ein kompaktes und selbstmessendes OCT-Gerät entwickelt. Es soll eine nahtlose Überwachung der zentralen Netzhaut beim Patienten zu Hause oder an einem beliebigen Ort ermöglichen.

Makula-App als digitaler Assistent für Patienten

Das AMD-Netz e.V. hat einen neuen digitalen Assistenten zur Unterstützung von Patient und Therapie vorgestellt. Das Konzept der Experten des AMD-Netzes fokussiert die Schnittstelle Arzt-Patient. Mit der Makula-App werden Patienten mit Makula-Erkrankungen wie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) und auch Diabetischem Makulaödem (DMÖ), retinalem Venenverschluss (RVV) und myoper choroidaler Neovaskularisation (mCNV) angesprochen.

DFG-Förderung für vier Forschungsgruppen aus Dresden

Im Rahmen des Schwerpunktprogramms 2127 „Gen- und zellbasierte Therapien gegen neuroretinale Degeneration“ fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) vier Forschungsgruppen aus Dresden mit mehr als einer Millionen Euro für drei Jahre. Die Forschungsteams sind am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) und am Biotechnologiezentrum (BIOTEC) als Teil des Center for Molecular and Cellular Bioengineering (CMCB) der TU Dresden sowie am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) in Dresden angesiedelt.

Tag des weißen Stocks am 15. Oktober

Mit einem Blindenstock gehen und trotzdem lesen? Sehbehinderte Menschen sind oft in der Lage, sich in gewohnter Umgebung oder bei guten Licht- und Kontrastverhältnissen noch angemessen zu orientieren, während sie – etwa bei fortgeschrittener Tageszeit, wenn sich die Lichtverhältnisse ändern – auf den Langstock als Hilfsmittel zwingend angewiesen sind. Bei nichtbetroffenen Mitmenschen sorgt diese Wahrnehmung nicht selten für Irritationen bis hin zur Unterstellung von Simulantentum. Es ist also nichts dabei, wenn ein Sehbehinderter seinen Langstock einklappt, sich in ein Café setzt und in der Zeitung liest oder den Touchscreen seines Smartphones bedient. Ein Bild, an das sich viele aber immer noch nicht gewöhnt zu haben scheinen. Die Patientenorganisation PRO RETINA Deutschland e. V. möchte den Tag des weißen Stocks am 15. Oktober 2018 nutzen, um Vorurteile abzubauen und darüber aufzuklären, dass Benutzer des Langstocks – umgangssprachlich auch „Blindenstock“ genannt – nicht automatisch vollblind sind und gar nichts mehr sehen können, wie von Beobachtern häufig vermutet wird.

Welttag des Sehens: Blindheit bekämpfen – Armutsrisiko senken

Blindheit und Armut hängen in Entwicklungsländern eng zusammen: Wer arm ist, kann sich häufig eine medizinisch notwendige Augenbehandlung nicht leisten und erblindet damit viel wahrscheinlicher an der Erkrankung. Und wer blind ist, findet oft keine bezahlte Arbeitsstelle, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. So bedeutet eine Sehbehinderung in Entwicklungsländern, oft auch arm zu sein – ein Teufelskreis droht. Darauf weisen die Christoffel-Blindenmission (CBM) und das Deutsche Komitee zur Verhütung von Blindheit (DKVB) zum Welttag des Sehens am 11. Oktober hin.

Diabetes: BVA betont Bedeutung von Kontrolluntersuchungen

Zur Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober weisen Augenärzte auf die Bedeutung regelmäßiger Augenuntersuchungen für Menschen mit Diabetes mellitus hin. Durch die Zuckerkrankheit hervorgerufene Augenkrankheiten sind in der westlichen Welt die häufigste Ursache für Sehbehinderungen und Blindheit bei Menschen im erwerbsfähigen Alter. Doch der Verlust des Augenlichts lässt sich verhindern.

Woche des Sehens: 8.-15. Oktober

Die Informationskampagne ” Woche des Sehens” hat in diesem Jahr das Thema “Mit anderen Augen” gewählt: namhafte Organisationen aus den Bereichen Selbsthilfe, Augenmedizin und Entwicklungshilfe machen gemeinsam auf die Bedeutung guten Sehvermögens, die Ursachen vermeidbarer Blindheit und die Lage von blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland und den Entwicklungsländern aufmerksam. Bundesweit finden hierzu vielfältige Veranstaltungen wie Tage der offenen Tür, Fachvorträge, Hilfsmittelausstellungen, Dunkelcafés oder spezielle Schulaktionen statt.

Weiterentwicklung der App “Ampel-Pilot”

Seit letztem Sommer erlaubt es die App „Ampel-Pilot“ blinden und sehbehinderten Menschen, Fußgängerüberwege ohne Fußgängerampeln mit akustischen oder taktilen Signalgebern selbstständig mithilfe ihres Smartphones zu überqueren. Die Kamera des Smartphones erkennt dabei die Rot- und Grünphasen der Ampel.
Jetzt hat die Projektgruppe aus Studierenden der Fakultät für Informatik der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Augsburg in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Tübingen die App weiterentwickelt und nach der Android-Version eine Ausführung für das iPhone herausgebracht.

DOG-Kongress in Bonn verzeichnete rund 4350 Teilnehmer

Künstliche Intelligenz, elektronische Vernetzung und Patienten-Apps werden die Augenheilkunde künftig in Diagnostik und Therapie weiterentwickeln. Das ist die zentrale Botschaft der DOG 2018, die am Sonntag unter dem Motto „Ophthalmologie 4.0“ zu Ende ging. Der Kongress fand erstmals in Bonn statt. Mehr als 4.350 Teilnehmer kamen ins World Conference Center, davon 2.700 Fachteilnehmer. Zu den Highlights zählten neben den international besetzten Keynote Lectures der „Digital Sunday“, der sich ausschließlich dem Thema Big Data widmete, teilt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) mit.