Autor: Ulrike Lüdkte

Neugründung: DOG-Sektion Ophthalmologische Onkologie sucht Mitglieder

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) initiiert die Gründung einer Sektion für Augentumoren. Die „Sektion DOG-Ophthalmologische Onkologie“ soll künftig alle Aktivitäten und Expertisen auf diesem Spezialgebiet der Augenheilkunde bündeln. „Augentumoren sind seltene Erkrankungen, die aber das Sehvermögen und das Leben bedrohen“, erläutert Sektionssprecher Professor Dr. med. Dr. h.c. Nikolaos Bechrakis. Die neue Sektion soll vor allem Fortschritte in Wissenschaft und Therapie fördern und sich für die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten einsetzen. Die DOG freut sich über Mitglieder, die mitarbeiten wollen, teilt die Gesellschaft mit.

Bundesweiter AMD-Tag und AMD-Aktionswoche 2022 der Pro Retina

Mit dem neu ins Leben gerufenen bundesweiten AMD-Tag macht PRO RETINA Deutschland e. V. auf die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) aufmerksam. Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Netzhauterkrankung, die oftmals zur Erblindung führt. In Veranstaltungen informiert die Selbsthilfeorganisation am AMD-Tag und in der AMD-Aktionswoche vom 19. bis zum 26. November über Ursachen, Prävention, Diagnose und Therapie von AMD.

Retinoblastom: ADAM-Proteine an Entstehung beteiligt

Das Retinoblastom ist eine seltene Krebserkrankung des Auges, die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Der Ursprung dieses kindlichen Augentumors liegt in der Netzhaut (Retina). Welche Faktoren die Entstehung des Retinoblastoms begünstigen, ist noch weitgehend unklar. Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen haben nun in Laborversuchen zeigen können, dass die beiden Proteine ADAM 10 und ADAM 17 an der Entstehung des Retinoblastoms beteiligt sind.

Rostocker Physiker entwickeln neues Mikroskopieverfahren für Augenheilkunde

In der Augenheilkunde läuft inzwischen nichts mehr ohne Laser. Forscher um Professor Oliver Stachs, Leiter der AG Experimentelle Augenheilkunde der Universitätsmedizin Rostock, und Professor Heinrich Stolz von der Universität Rostock haben ein dreidimensionales laserbasiertes Mikroskopieverfahren entwickelt, mit dem sich Zellstrukturen des Auges um Größenordnungen perspektivisch schneller darstellen lassen.

Augen-Check für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr

Ein gutes Sehvermögen ist für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr unerlässlich. Besonders ältere Menschen unterschätzen häufig ihre nachlassende Sehkraft insbesondere bei Dämmerung und Nacht. Dr. Gernot Freißler, Leiter des Ressorts Verkehrsophthalmologie im Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA) plädiert für regelmäßige Augenuntersuchungen bei Autofahrern ab dem 50. Lebensjahr.

Verbindung zwischen Gemütszustand und visueller Wahrnehmung entschlüsselt

Unsere Emotionen bestimmen, was wir sehen: Die Pupillengröße der Augen wird nicht nur durch Licht beeinflusst, sondern auch durch den inneren, emotionalen Zustand einer Person. Ein internationales Forschungsteam, bestehend aus Neurowissenschaftlern und Neurowissenschaftlerinnen der Universitäten Göttingen und Tübingen sowie des Baylor College of Medicine in Houston konnte erste Antworten auf die Frage liefern, warum sich die Pupillengröße mit dem inneren Zustand ändert und ob diese schnellen, gemütsabhängigen Veränderungen der Pupille die Art und Weise verändern, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Die Ergebnisse wurden in der renommierten Zeitschrift „Nature“ publiziert.

KryoRet-Kryokonservierungstechnologie für stammzellbasierte Retina-Implantate

Forschern der Fraunhofer-Institute IBMT, ISC, IST und dem Fraunhofer TLZ-RT ist es gelungen, zusammen mit international renommierten Spezialisten der Augenklinik Sulzbach/Saar neuartige Methoden zur klinischen Translation von stammzellbasierten Retinaimplantaten zur Heilung vonbeispielsweise Altersabhängiger Makuladegeneration zu erarbeiten. Das teilt das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT mit.

Oxidativem Stress als Ursache für Glaukom entgegenwirken

Das Glaukom ist weltweit eine der häufigsten Erblindungsursachen. Wie sich das tückische Augenleiden künftig effektiver therapiert und eine Erblindung verhindert werden kann, wird derzeit an der Augenklinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus Bochum erforscht. Das Forschungsprojekt wird geleitet von Professorin Dr. Stephanie Joachim, Leiterin des Experimentellen Eye Research Institute an der Universitäts-Augenklinik. Ziel ist es herauszufinden, ob man den oxidativen Stress als einem Faktor der Glaukomentstehung entgegenwirken, vielleicht gar neutralisieren kann.

DOG fordert Maßnahmen gegen Monopolbildungen in der ärztlichen Versorgung

Kauf von Arztpraxen und MVZs durch Investoren:

Ende September hat der Landtag von Schleswig-Holstein in einem Beschluss die Bundesregierung aufgefordert, Maßnahmen gegen das zunehmende Vordringen von Konzernen und Finanzinvestoren in die Strukturen der ärztlichen Versorgung wie Arztpraxen und Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu unternehmen. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) begrüßt diesen Beschluss und fordert, dass die Besitzverhältnisse von Praxen und MVZ für Patientinnen und Patienten transparent sein müssen. Für eine sichere ärztliche Versorgung aller Patientinnen und Patienten, unabhängig von ihrer Erkrankung, muss außerdem die Anzahl der MVZ, die ein einzelner Besitzer betreiben kann, begrenzt werden.
Das Vordringen von primär renditeorientierten Investoren im niedergelassenen Versorgungsbereich ist eine Entwicklung, welche die Augenheilkunde in einem besonderen Maße betrifft.

Stiftung Auge verleiht Wissenschaftspreis an junge Netzhaut-Forscherin

Für ihre Forschungen zur Struktur und Funktion der Fovea, einem für die Entstehung von Seheindrücken wichtigen Areal auf der Netzhaut, erhält Jenny Lorén Reiniger von der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Bonn den Wissenschaftspreis der Stiftung Auge. Sie konnte erstmals zeigen, dass das Abbild eines fixierten Objekts entgegen bisheriger Annahmen stets leicht versetzt etwas oberhalb der wenige Millimeter messenden, in der Netzhaut-Mitte gelegenen Fovea entsteht. Im Rahmen ihrer Arbeit sammelte die Bonner Forscherin zudem für den Klinikalltag relevante Erkenntnisse zur Anordnung der Fotorezeptoren auf der Netzhaut sowie zum Blickverhalten.