Autor: Ulrike Lüdkte

Kontaktlinsen als Medikamententräger

Kontaktlinsen, die Medikamente gezielt freisetzen und für lange Kontaktzeiten im Auge sorgen, entwickeln Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP gemeinsam mit israelischen und deutschen Partnern. Der Wirkstoff wird dafür in Liposomen verkapselt und an die Innenseite der Kontaktlinsen gebunden. Auf diese Weise soll er länger im Auge verweilen. Zudem soll die Kontaktlinse mit Hilfe von Zuckern besonders verträglich gemacht werden.

Deep Learning: Vorhersage retinaler Sensitivität im Bereich der Makula

Einem Forscherteam aus Seattle, Oxford, London und Bonn ist es erstmals gelungen, basierend auf OCT-Aufnahmen mittels künstlicher Intelligenz die retinale Sensitivität im Bereich der Makula mit hoher Präzision vorherzusagen. Ein darauf aufbauender klinischer Surrogatendpunkt ist für zukünftige Therapiestudien einsetzbar. Die Studie wurde bei Patienten mit makulären Teleangiektasien durchgeführt und lässt sich potentiell auch auf andere Makulaerkrankungen übertragen.

Hallesches Hornhaut-Symposium zum 20jährigen Jubiläum der MCH

Am 4. Mai 2019 findet das Hallesche Hornhaut-Symposium im Löwengebäude der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt. Gastgeber und wissenschaftlicher Leiter des Symposiums ist der Direktor der Universitätsaugenklinik Halle Prof. Dr. med. Arne Viestenz. Anlass ist das 20-jährige Jubiläum der Mitteldeutschen Corneabank Halle (MCH), eine der ältesten Gewebebanken in Deutschland, die sich der Aufbereitung von Augenhornhautspenden widmet. Unterstützt wird die Jubiläumsveranstaltung von der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG), in deren Netzwerk die Hallesche Gewebebank der erste Kooperationspartner in der Gewebeaufbereitung war.

EU verabschiedet Europäisches Barrierefreiheitsgesetz

Der European Accessibility Act (EAA), das Europäische Barrierefreiheitsgesetz, hat die letzte Hürde im politischen Prozess genommen. Nach gut drei Jahren hat der Ministerrat der EU dem Kompromisstext aus den Verhandlungen zwischen dem Europäischen Parlament, dem Rat der Europäischen Union und der Europäischen Kommission zugestimmt. Das Parlament hatte bereits am 13. März vorgelegt. Die Richtlinie muss nun in nationales Recht überführt und in Europäischen Normen ausgestaltet werden.

Augenarzt-MVZ: Neue Mehrheitsbeteiligung am “Zentrum Gesundheit”

Zur größten Gruppe von Augenarztpraxen in Niedersachen und Bremen zählt das “Zentrum Gesundheit”. Waterland Private Equity („Waterland“) hat nun seine Mehrheitsbeteiligung daran an die NORD Holding Unternehmensbeteiligung GmbH („NORD Holding“) verkauft. Zentrum Gesundheit habe sich seit dem Einstieg von Waterland im Jahr 2017 zur größten Gruppe Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) im Bereich der Augenheilkunde in Niedersachsen und Bremen entwickelt, heißt es in einer Mitteilung an die Presse. Dazu konnten weitere Augenarztpraxen in die Gruppe integriert werden. Zudem hat Zentrum Gesundheit sein medizinisches Behandlungsspektrum gezielt erweitert. Der Praxisverbund erreichte 2018 einen Umsatz von rund 18 Millionen Euro. Ärzte und Management bleiben auch nach der Transaktion als Gesellschafter an der Gruppe beteiligt. Über weitere Details wurde Stillschweigen vereinbart.

Netzhautdiagnostik: Malaria früher erkennen

Ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern um Professor Dr. François Paquet-Durand aus dem Forschungsinstitut für Augenheilkunde und dem Institut für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen haben die durch Malaria hervorgerufene Netzhautschädigung (Retinopathie) systematisch in einem Mausmodell untersucht. Diese Untersuchungen zeigten, dass die Symptomatik der Malaria in der Netzhaut der Maus der der menschlichen Retinopathie stark ähnelt. Neu dabei ist die Erkenntnis, dass die Krankheitserreger in der Lage sind, die Blut-Netzhaut-Schranke zu überwinden und in das neuronale Gewebe der Netzhaut einzudringen. Die dabei auftretenden degenerativen Gewebsveränderungen könnten auch die Symptomatik der Malaria im Gehirn erklären.

Pflanzen-Wirkstoff bremst Aderhautmelanom

Ein schon seit 30 Jahren bekannter Wirkstoff der Korallenbeere könnte sich unerwarteter Weise als Hoffnungsträger beim Aderhautmelanom, der häufigsten und aggressivsten Variante des Augentumore, entpuppen. Das zeigt eine Studie, die Forscher der Universitäten Bonn und Magdeburg zusammen mit US-Kollegen durchgeführt haben. Die Ergebnisse erscheinen in der renommierten Fachzeitschrift „Science Signaling“.

„Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen“ (IFdA) mit neuem Internetauftritt

Die Initiativgruppe „Früherkennung diabetischer Augenerkrankungen“ (IFDA) hat sich zum Ziel gesetzt, vor den Gefahren von Augenerkrankungen, die durch Diabetes mellitus ausgelöst werden können, zu warnen und darüber zu informieren, dass Früherkennung und rechtzeitige Behandlung die durch Diabetes mellitus verursachte Sehbehinderung und Blindheit verhindern können. Sie wendet sich dabei einerseits an die Patienten und andererseits an Augenärzte und Internisten. Jetzt hat die IFdA ihre Internetseiten,mit Infos für Augenärzte und Patienten, neugestaltet und die relevanten Informationen in Schrift und Bild auf den neuesten wissenschaftlichen Stand gebracht.