Augenklinik Bonn: Erfolgreiche Bilanz bei DFG-Drittmitteleinwerbung

Die Universitäts-Augenklinik Bonn zieht bei der Einwerbung von Drittmitteln bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahr 2013 eine positive Bilanz: nach Mitteilung der Universität wurden insgesamt vier Projekte bewilligt. In einem grundlagenwissenschaftlichen Projekt untersucht die Arbeitsgruppe von Priv.-Doz. Dr. Krohne die Rolle des angeborenen Immunsystems bei der Pathogenese der altersabhängigen Makuladegeneration. Speziell geht es um die molekularen Mechanismen der Aktivierung des angeborenen Immunsystems. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Institut für angeborene Immunität der Universität Bonn (Prof. Eicke Latz) und der Abteilung für Molekulare Pathologie der Universität Heidelberg (Prof. Jürgen Kopitz) durchgeführt.

Bei dem Projekt von Frau Priv.-Doz. Dr. Monika Fleckenstein wird die Identifikation neuer prädiktiver Merkmale für die Progression der geographischen Atrophie im Rahmen der altersabhängigen Makuladegeneration. Insbesondere sollen Marker moderner hochauflösender Bildgebungsverfahren der Netzhaut für spezifische Progressionskinetiken ermittelt werden. Zu diesen Bildmodalitäten zählen die optischen Kohärenztomographie und die konfokaler Scanning-Laser-Ophthalmoskopie inkl. Fundus-Autofluoreszenz-Darstellung. Damit soll auch der individuelle Krankheitsverlauf modelliert und Daten für die Planung zukünftiger interventioneller Studien generiert werden.

Das von der Arbeitsgruppe von Dr. Boris Stanzel bewilligte DFG-Projekt – ebenfalls im AMD-Bereich – hat die Transplantation von retinalen Pigmentepithelzellen auf einer biofunktionalisierten Trägerfolie unter die Netzhaut (subretinal) im Tiermodell zum Gegenstand. Dabei soll u.a. die Beschichtung der Implantatunterseite optimiert werden, an welche Endothelzellen der Aderhaut andocken und schließlich Kapillaren reifen.
Dr. Wolf Harmening hat sich erfolgreich um eine Förderung im Rahmen des Emmy-Noether-Programms der DFG mit dem Projekt „Adaptive Optiken – Scanning Laser-Ophthalmoskopie (ASLO)“ beworben. Dr. Harmening war zuvor für zwei Jahre, ebenfalls mit DFG-Förderung, als Postdoc-Fellow in der Arbeitsgruppe von Prof. Austin Rourda an der University of California (Berkeley, USA), tätig. Mit der erfolgreichen Einwerbung von Mitteln über 1,5 Millionen Euro im Rahmen des Emmy-Noether-Programms wird Herr Dr. Harmening an der Universitäts-Augenklinik Bonn in Europa erstmals die Scanning-Laser-Ophthalmoskopie mit adaptiven Optiken etablieren. Mit seiner Arbeitsgruppe will er eine hochauflösende Bildgebung der neurosensorischen Netzhaut einschließlich einzelner Photorezeptoren ermöglichen und darüber hinaus gezielte Fundus-kontrollierte Stimulationen einzelner Photorezeptoren vornehmen. Damit eröffnen sich völlig neue Perspektiven für punktgenaue Struktur-Funktions-Analysen der Netzhaut.

Neben den DFG-Förderungen hat das GRADE Reading-Center Bonn, ein Steinbeis-Forschungs-Zentrum an der Universitäts-Augenklinik Bonn, unter der Leitung von Priv.-Doz. Dr. Steffen Schmitz-Valckenberg und Prof. Dr. Frank G. Holz mehrere Projekte im Rahmen prospektiver, multizentrischer Interventionsstudien eingeworben. Hierzu zählte u.a. die MAHALO-Studie, die Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Lampalizumab (Anti-Faktor-D-Präparat) bei geographischer Atrophie in Kooperation mit dem DIRC-Reading Center am Doheny Eye Institute in Los Angeles. Weitere Studien, in deren Rahmen systematisch digitale Retina-Aufnahmen ausgewertet werden, umfassen u.a. die COMRADE-B, COMRADE-C- und Comrade-Extensions-Studien, die VIVID-East-Studie, die Beacon-Studie sowie die ORCA- und HELP-Projekte.

Quelle:
Universität Bonn

Ähnliche Beiträge