Aufnahme in Academia Ophthalmologica Internationalis

Prof. Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn, und Prof. Berthold Seitz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Homburg/Saar, wurden während der 50. Jahrestagung der Academia Ophthalmologica Internationalis (AOI) im niederländischen Leiden in den Chair VII berufen. Die Wahl gilt als eine renommierte internationale Auszeichnung für erfahrene Kliniker und Wissenschaftler im Bereich der Augenheilkunde. Die AOI vereint führende internationale Expertinnen und Experten in Forschung, Lehre und klinischer Augenheilkunde. Die Zahl aktiver Mitglieder ist auf 100 begrenzt. Die Aufnahme erfolgt auf Vorschlag bestehender Mitglieder und nach einem strengen Auswahlverfahren. Aktuell sind 33 Länder vertreten.

„Die Berufung in die AOI ist für mich eine große Ehre“, so Holz. „Sie ist zugleich ein Ansporn, mein Engagement für die weltweite Prävention vermeidbarer Erblindung weiter auszubauen.“ Die Augenklinik des UKB engagiert sich in zahlreichen internationalen Projekten, insbesondere in Ländern des Globalen Südens. Dazu zählen KI-gestützte telemedizinische Programme zur Früherkennung diabetischer Retinopathie in Indien, Nigeria, Ghana und Bangladesch sowie der Aufbau regionaler Screeningzentren. Ein weiteres Projekt mit der Sankara Eye Foundation und Microsoft Research India entwickelt ein System zur Qualitätskontrolle der Small Incision Cataract Surgery (SICS) mithilfe Künstlicher Intelligenz. Diese Aktivitäten werden unter anderem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Novartis, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) gefördert.

„Die Berufung ist eine große Ehre und Verpflichtung zugleich, den internationalen Kampf gegen Blindheit weiter voranzutreiben und aktiv mitzugestalten“, so Seitz. Er engagiert sich seit Jahrzehnten für internationale Bildungsprojekte. Über 200 Fellowships in verschiedenen Subspezialitäten wurden unter seiner Leitung als Director of IOFF-Fellowships seit 2020 vergeben. Zudem initiierte er Austauschprogramme mit Uganda und Vietnam, um den Wissenstransfer für Augenärzte aus ressourcenschwachen Regionen und eine nachhaltige lokale Versorgung zu fördern. Das neue Augenkrankenhaus in Kampala, Uganda, entstand unter anderem mit seiner fachlichen Beratung. Die Partnerschaft mit der Augenklinik Benh Vien Mat in Ho Chi Minh City hat sich seit ihrem Beginn in 2003 fest als kontinuierliche Vermittlung neuester Entwicklungen und Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie etabliert, die die Augenärzte in Vietnam bei der Behandlung ihrer Patienten unterstützt.

Weltweit sind 36 Millionen Menschen blind und über 217 Millionen stark sehbehindert, mit steigender Tendenz. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, wurde unter Beteiligung der AOI und des International Council of Ophthalmology (ICO) sowie weiteren Vereinigungen und der Industrie ein strategischer Plan zur Bekämpfung vermeidbarer Blindheit formuliert („International Ophthalmology Strategic Plan to Preserve and Restore Vision – Vision for the future“). Das Programm wird zudem von der Ophthalmology Foundation unterstützt und geht Hand-in-Hand mit der Initiative „Vision 2020 – The Right to Sight“ der World Health Organization (WHO) und der Internationalen Agentur zur Verhütung von Blindheit (IAPB).

Quelle: Universitätskliniken Bonn und Hombrug/Saar

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