Astigmatismuskorrektur: Vergleich zweier digitaler Markierungssysteme

Entscheidend für die Effektivität einer torischen IOL ist der korrekte Sitz, was nicht nur eine sichere Positionierung wie bei jeder anderen IOL, sondern auch eine exakte Ausrichtung der Achse entsprechend zum Meridian des Astigmatismus bedeutet. Für die genaue Ausrichtung der torischen Linse bedarf es einer Markierung der Referenzachse. An der Universitäts-Augenklinik Bochum wurden erstmals zwei digitale Markierungssysteme verglichen. Prof. H. Burkhard DickDr. Sebastian Hoffmann und Priv.-Doz. Dr. Tim Schultz, FEBO (Bochum) stellen die Ergebnisse der Vergleichsstudie vor.

Kataraktchirurgie ist heute de facto stets auch refraktive Chirurgie. Mit modernen Multifokal-Intraokularlinsen (IOL) oder EDOF-Linsen versucht man, die Presbyopie des Patienten quasi in einer Sitzung mit auszugleichen – sich im Alter für eine Kataraktoperation zu befinden, heißt fast immer auch im Pres-byopiealter zu sein. Brillenunabhängigkeit ist für immer mehr der meist auch im sogenannten Ruhestand sehr aktiven Senioren ein wichtiges Ziel; es zu verfehlen kann ein Faktor bei der Patienten-unzufriedenheit werden.

Die Presbyopie ist indes bei weitem nicht das einzige refraktive Problem, das während einer Kataraktoperation gelöst werden kann und auch gelöst werden sollte. Rund 30 Prozent unserer Kataraktpatienten haben einen Astigmatismus von einer Dioptrie und mehr. Um einen koexistenten Astigmatismus zu korrigieren, verfügen der Kataraktchirurg und die Kataraktchirurgin über mehrere Optionen, wie unter anderem Inzisionen am steilsten Meridian oder relaxierende Inzisionen am Limbus (LRI, limbal relaxing incisions), die hochpräzise mit dem Femtosekundenlaser angelegt werden können. Eine dauerhafte und in aller Regel hocheffektive Lösung ist ab einem Astigmatismus von einer oder auch schon einer dreiviertel Dioptrie die Implantation einer torischen IOL, wie sie seit 1992 stetig verfeinert zur Verfügung steht.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL Februar 2024.

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