Anpassung von Spezial-Kontaktlinsen

Die operative Augenheilkunde hat große Fortschritte zu verzeichnen sowohl auf dem Gebiet der Hornhautübertragungen als auch in der Refraktiven Chirurgie. Trotzdem bleiben immer wieder Refraktionsdefizite, die mit Kontaktlinsen korrigiert werden können, und es gibt Fehlsichtigkeiten und Augenerkrankungen, wie zum Beispiel den Keratokonus, die erst mit Kontaktlinsen eine volle Sehschärfe erreichen. Dr. Dorothea Kuhn gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Speziallinsenanpassung.

Speziallinsen werden immer auf besonders strukturierte, teilweise abnorme, um nicht zu sagen kranke Hornhaut aufgesetzt. Die profunde Kenntnis physiologischer und pathologischer Zusammenhänge sowie des Stoffwechsels ist daher unabdingbare Voraussetzung, genauso wie eine exakte topographische Analyse der Hornhaut und deren fachgerechte Interpretation. Daher gehört die Speziallinsenanpassung in augenärztliche Hand. Noch bis vor wenigen Jahren wurde die so genannte Drei-punktauflage bei der Anpassung von Kontaktlinsen bei Kerato¬konus propagiert. Sichtbar ist diese Anpassart am besten bei der Fluoreszeinbildbeurteilung. Hier befindet sich ein fluoreszeinarmer Bereich im Zentrum der Linse, das heißt hier liegt die Linse der Hornhaut auf (Touchierung). Weiter nach außen schließt sich ein Fluoreszeinring an, das heißt dort sammelt sich Tränenflüssigkeit, die nicht ausgetauscht wird. Die Peripherie der Linse berührt wieder die Hornhaut und steht eventuell sogar ab. Dies führt einmal zu Irritationen am zentralen, besonders dünnen und bei Keratokonus sensiblen Teil der Hornhaut, dem Apex, und wenn der Fluoreszeinsee mittelperipher beim Lidschlag nicht ausgetauscht wird, zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe. Durch das Abstehen der Linse außen können Luftbläschen unter die Linse gelangen und der Tragekomfort lässt zu wünschen übrig.

Mehr dazu im AUGENSPIEGEL 09/2010.

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