AAD: Augenärzte setzen auf Fortbildung

Der schwierigen gesundheitspolitischen Lage und der Honorarmisere zum Trotz steht die medizinische Fortbildung bei den Augenärzten hoch im Kurs. Zur diesjährigen 10. Augenärztlichen Akademie Deutschland vom 10. bis 14. März werden zum Thema „Augenheilkunde im Spannungsfeld zwischen notwendiger und optimaler Versorgung“ mehr als 4.000 Teilnehmer erwartet.

Die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten in der Augenheilkunde haben in den vergangenen Jahren eine zum Teil stürmische Entwicklung erfahren – die Einblicke in die Krankheitsprozesse werden immer detaillierter, und mit neuen Behandlungsmethoden können heute Menschen vor der Erblindung bewahrt werden, denen Augenärzte noch vor wenigen Jahren keine Hoffnung auf den Erhalt ihres Augenlichts machen konnten.

Dieser rasanten Entwicklung der Möglichkeiten steht aber eine geradezu desaströse gesundheitspolitische Lage gegenüber: „Die augenärztliche Grundversorgung von Kassenpatienten wird mittlerweile so schlecht honoriert, dass sie nicht mehr kostendeckend erbracht werden kann“, fasst Prof. Dr. Bernd Bertram, der erste Vorsitzende des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA), die Situation zusammen.

Dennoch setzen die Augenärzte in Deutschland auf Fortbildung. Die Augenärztliche Akademie Deutschland, gemeinsam veranstaltet vom BVA und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), ist der größte Fortbildungskongress für niedergelassene Augenärzte in Deutschland. Mehr als 4.000 Teilnehmer werden sich vom 10. bis 14. März beispielsweise über neue Entwicklungen in der bildgebenden Diagnostik informieren. Hier sind heute Einblicke ins Auge möglich, die sogar die Darstellung einzelner Zellschichten erlauben und damit eine individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie ermöglichen. Ein wichtiges Thema ist zudem wie schon in den vergangenen Jahren die Strabologie (die Behandlung von Schielerkrankungen), deren Stellenwert von der Gesellschaft nicht angemessen gewürdigt wird: Mit geringem finanziellen Aufwand können Augenärzte Kindern für den Rest ihres Lebens einen erheblichen Zugewinn an Sehkraft sichern – vorausgesetzt, die Kinder kommen rechtzeitig zur augenärztlichen Vorsorgeuntersuchung. Diese sinnvolle Untersuchung wird, wie alle anderen augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen auch, nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die augenärztliche Vorsorge ist damit ein Paradebeispiel für das Kongressmotto „Augenheilkunde im Spannungsfeld zwischen notwendiger und optimaler Versorgung“.

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