WHO-Studie: Flussblindheit ist vermeidbar

Die durch Mikrofilarien verursachte Erblindung von Menschen in tropischen Regionen könnte durch den Einsatz des Arzneistoffs Ivermectin komplett ausgemerzt werden, so das Ergebnis einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO, die im Senegal vorgestellt wurde.

WHO-Wissenschaftler hatten in Mali und Senegal 17 Jahre lang 126 von der Krankheit betroffene Dorfgemeinschaften regelmäßig mit Ivermectin behandelt. Die Zahl der Erkrankungen ging stetig zurück, bis schließlich keine neuen Fälle mehr gemeldet wurden. Die Behandlung wurde dann eingestellt und auch 16 bis 22 Monate nach Ende der Therapie gab es keine Neuerkrankten in den Gemeinschaften (PLoS Neglected Tropical Diseases 3, 2009, e497).

„Dieser Nachweis ist ein historischer Meilenstein – er hat weitreichende Auswirkungen auf den Kampf gegen diese Krankheit“, sagte Uche Amazigo, Direktor des Afrikanischen Programms zur Kontrolle der Flussblindheit. „Vor der Studie wussten wir nicht, ob wir die Behandlung jemals einstellen können.“

Von der Onchozerose sind nach WHO-Angaben weltweit mindestens 17 Millionen Menschen betroffen. Die meisten von ihnen leben in den armen, ländlichen Regionen Afrikas.

Volltext der Studie:
“Feasibility of Onchocerciasis Elimination with Ivermectin Treatment in Endemic Foci in Africa: First Evidence from Studies in Mali and Senegal”
http://www.plosntds.org

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