“Sechs Richtige!” Louis Braille und die Blindenschrift

Eine Ausstellung im Museum für Kommunikation Berlin würdigt Louis Braille, den vor 200 Jahren geborenen Erfinder der Punktschrift. „Sechs Richtige!“, so der Titel, klingt nach Jackpot. Und in der Tat ist die Blindenschrift, deren Grundform aus sechs Punkten besteht, bis in die heutige Zeit ein Hauptgewinn für blinde Menschen. Die segensreiche Erfindung des Franzosen Louis Braille steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die das Museum für Kommunikation Berlin vom 18. September bis zum 13. Dezember 2009 zeigt. Im Internationalen Louis-Braille-Jahr beleuchtet die vom Deutschen Blinden-Museum Berlin konzipierte Schau das Prinzip der Braille-Schrift und ihren Siegeszug bis hin zur Anwendung im Computerzeitalter.

Louis Braille (1809-1852), selbst im Vorschulalter durch einen Unfall erblindet, entwickelte bereits im Alter von sechzehn Jahren das ebenso einfache wie geniale Punktsystem, das sich bis heute auf der ganzen Welt als die Blindenschrift durchgesetzt hat. Die Ausstellung zu Ehren seines 200. Geburtstags macht diese Schrift im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar. Die Besucherinnen und Besucher können selbst einmal versuchen, ihren Namen in Punkten zu schreiben oder einen kleinen Brailletext zu entziffern.

Für alle, die sich bereits gut mit der Braille-Schrift auskennen, wird besonders der Exkurs in die Geschichte interessant sein. Anhand der aufwändigen, aber uneffektiven Schriftmodelle vor der Erfindung von Louis Braille wird deutlich, mit welchen Schwierigkeiten die Blindenbildung vor rund 200 Jahren zu kämpfen hatte und wo die Vorteile der Brailleschen Schrift liegen.

Alle Informationen der Ausstellung sind barrierefrei zugänglich. Sehbehinderte Besucher werden sich über eine große, kontrastreiche Schrift freuen. Alle Texte stehen natürlich auch in Braille-Schrift zur Verfügung und können über einen kostenlosen Audioguide angehört werden.

Für Schulklassen gibt es nach Voranmeldung Workshops mit der Möglichkeit, Braille-Schrift selbst auszuprobieren.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Deutschen Blinden-Museums Berlin mit dem Blindenhilfswerk Berlin e. V., dem Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin gegr. 1874 e. V. und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. Das Projekt wurde gefördert von der Deutschen Behindertenhilfe – Aktion Mensch e. V.

Museum für Kommunikation Berlin, Leipziger Straße 16, 10117 Berlin-Mitte
Dienstag 9–20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 9–17 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag 10–18 Uhr, Führungen sonntags um 11:00 Uhr und nach Vereinbarung.
Eintritt: 3 EUR, ermäßigt 1,50 EUR

Internetseite zur Ausstellung:

http://www.blindenmuseum-berlin.de/6richtige
http://www.blindenmuseum-berlin.de/6richtige/presse.html

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