Keine Marktzulassung für Pegcetacoplan
Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur hat seine negative Stellungnahme vom Juni 2024 zum Antrag auf Marktzulassung von Pegcetacoplan (Handelsname Syfovre) bestätigt, gibt das Pharmaunternehmen Apellis Pharmaceuticals Inc. bekannt. Pegcetacoplan wurde im Frühjahr 2023 in den USA als Medikament gegen die geographische Atrophie zugelassen. Bei der geographischen Atrophie handelt es sich um die trockene Spätform der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD), die einen weitreichenden Sehverlust bewirkt.
Der Ausschuss der Humanarzneimittel (CHMP) begründete das negative Votum folgendermaßen: Die vorgelegten Studiendaten zeigten zwar, dass Pegcetacoplan das morphologische Wachstum der geografischen Atrophie-Läsionen verlangsamt. Dies führte während des Beobachtungszeitraums der Studie allerdings nicht zu einem nachweisbaren klinisch bedeutsamen Nutzen für die Patienten. Ein positiver Effekt auf die Sehfunktion oder die Lebensqualität der AMD-Patienten konnte laut CHMP in den Studien nicht nachgewiesen werden. Dagegen bergen, so der CHMP, regelmäßige Injektionen in das Auge ein nicht zu vernachlässigendes Risiko für unerwünschte Ereignisse, einschließlich der Entwicklung einer feuchten AMD oder Entzündungen im Auge, die das Sehvermögen weiter verschlechtern könnten. Daher kam die Agentur zu dem Schluss, dass der Nutzen von Syfovre die Risiken nicht überwiege und empfahl, die Zulassung zu verweigern.
„Viele AMD-Betroffene wird diese Entscheidung sehr enttäuschen. Denn sie hatten an die Entwicklung des Wirkstoffes große Hoffnungen geknüpft“, weiß Dario Madani, Geschäftsführer von Pro Retina Deutschland e. V. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Wirkstoff in den USA bereits zugelassen wurde, hatten sie gehofft, dass es mit dem Wirkstoff auch hierzulande bald die erste Therapie bei einer trockenen AMD geben würde. Madani betont: „Unsere Beraterinnen und Berater sind auch in dieser schwierigen Situation weiterhin für die Betroffenen da und stehen ihnen zur Seite.“
Quelle: Pro Retina